| Gemeinde | Kreuzlingen | ||
| Ortsgemeinde 1970 | Kreuzlingen | ||
| Siedlung | Emmishofen | ||
| Flurnamengebiet | Kreuzlingen | ||
| Namenbuch | Lööwe, Roote Ochse, Bächli, Wiigarte, Schööffli, Seehof, Bächli, Bääre, Ursee, Blaus Huus, Felicitas, Egelsee, Hirsche, Hofstatt, Landegg, Remisbärg, Salmannsches Huus, Schäpfli, Siechekapele, Sonebaad, Chrüüzlinge, Felseschlössli, Bällwü, Grenzbach, Chräbsbach | ||
| Strasse | Hauptstrasse 14/14a | ||
| Assek-Nr. | 39/5-0020 | ||
| Parzelle | 3223 | ||
| Schutzziele | Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird. | ||
| Nutzungsplanung | Zentrumszone 5+, Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt | ||
| Ortsbildinventar nach ISOS | |||
| Koord. Ost | 2730295 | Koord. Nord | 1279552 |
| Heutige Nutzung | Geschäftshaus Bellevue | ||
| Ursp. Nutzung | Sanatorium | ||
| Gebäudename | Villa Bellevue | ||
| Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
| Aktuelle Einstufung | wertvoll, Ordentliche Revision | 2024 | |
| Link zu den Einstufungskategorien | |||
| Erstes Inventar | 1993 | ||
| Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
|---|---|---|---|
| Bund | Kulturgüterinventar KGS | B-Objekt | 13.10.2021 |
| Gemeinde | Einzelverfügung | 24.02.2009 |
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Villa "Bellevue", erbaut 1842/43 als Wohn- und Geschäftshaus und 1901 erweitert. Kopfbau als dreigeschossiger Massivbau mit flachem Walmdach und zahlreichen Dachhäuschen. Der Haupteingang in der Ostfassade unter Portikus mit Terrasse, erschlossen über eine mehrstufige geschwungene steinerne Freitreppe. Fassaden regelmässig gegliedert, Sockel und Fassaden glatt verputzt mit gemaltem Gurtband. Türen und Fenster mit Steingewänden, im Erdgeschoss Brüstungsfelder in Sandstein. Dachdeckung mit Eternitschindeln, Dachuntersicht mit geometrischer Verzierung. Auf der Vorderseite des Portikus Beschriftung "BELLE VUE" in Stein gehauen und vergoldet. Rückwärtiger dreigeschossiger Erweiterungsbau, achsensymmetrisch aufgebaut, Fassaden regelmässig gegliedert. Vor Süd- und Nordfassade jeweils ein viergeschossiger Turm mit «Bellevue», integriert in einen Vorbau mit hohen Rundbogenfenstern und darüberliegender Terrasse. Rückseitig im Erdgeschoss ein Fensterband, in den darüberliegenden Geschossen jeweils zwei Balkone auf schmiedeeisernen, verzierten Konsolen. Fassadengestaltung neoklassizistisch, Türme und Anbauten mit Gurtbändern gegliedert. Türen und Fenster mit Sandsteingewänden, z. T. rundbogig mit Schlusssteinen oder mit Verdachungen und Konsolen. Zwischen Haus "Bellevue" und Villa "Roberta" ein moderner Verbindungstrakt aus Glas mit Pavillon. Im Innern Teil des historischen Treppenhauses mit vergittertem Liftschacht und geschreinerten Liftkabine erhalten, Rest weitestgehend modernisiert. Hoher Situationswert zusammen mit der benachbarten Villa Roberta am Anfang der Hauptstrasse. 1843 erbaut als Wohn- und Geschäftshaus der Druckerei "Bellevue". 1857 Umnutzung und Umbau zur Nervenheilanstalt. 1863 Erhöhung des rückseitigen Speisesaaltrakts (ehem. Druckerei). 1901 rückseitige Erweiterung mit Türmchen und Anfügen von Vorhalle bei Haupteingang durch Architekten Chiodera & Tschudy. 1979 Sanierung. 1988/89 Gesamtsanierung durch Bauformat AG mit Neubau des Verbindungsgangs zur Villa "Roberta", Purifizierung der Fassaden und Neubau des eingeschossigen Hallenanbaus, Modernisierung des Inneren. Mit der Villa "Roberta" zusammen einziger Rest des ursprünglich grossen Sanatoriumsgeländes "Bellevue" der Psychiater-Familie Binswanger, die u. a. internationale Gäste wie z. B. Ernst Ludwig Kirchner, Vaslav Nijinski, Simon Frank, Aby Warburg und Alice von Battenberg behandelte. Das Gebäude zählt daher aufgrund seiner geschichtlichen, gestalterischen und ortsbaulichen Eigenschaften zu den bedeutenden Bauten am Ort. Dokumentation: Debrunner, Albert. Literaturführer Thurgau. Frauenfeld 2008, S. 71. - Engelsing, Tobias/Reene, Anne-Katrin: Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 43-45. - Keller, Stefan/Stark, Barbara/Meile, Felicitas. Eine Landschaft erzählt. Bilder vom Bodensee aus der Sammlung Hans E. Rutishauser. Hg. Reinhart, Heinz. Sulgen 2013, S. 70-71. - Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 7: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Bern 2009. S. 237-245, 359. - Schneider, Anna. Räume und Gegenräume. Heidi Buchers Häutungsaktion in der Psychiatrie Bellevue in Kreuzlingen 1988. Masterarbeit. Winterthur 2020. - Brandkataster Staatsarchiv TG. |