| Gemeinde | Kreuzlingen | ||
| Ortsgemeinde 1970 | Kreuzlingen | ||
| Siedlung | Emmishofen | ||
| Flurnamengebiet | Brunnegg | ||
| Namenbuch | Brunegg | ||
| Strasse | Girsbergstrasse 45 | ||
| Assek-Nr. | 39/7-398/791 | ||
| Parzelle | 8976 | ||
| Schutzziele | Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird. | ||
| Nutzungsplanung | Objektbezogene Spezialbauzone, Umgebungsschutzzone, Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt | ||
| Ortsbildinventar nach ISOS | Baugruppe 0.12 (A-Baugruppe), Einzelelement 0.12.1 (Schützenswertes Einzelelement), Einzelelement 0.12.2 (Hinweis) | ||
| Koord. Ost | 2728728 | Koord. Nord | 1278767 |
| Heutige Nutzung | Schloss Restaurant | ||
| Ursp. Nutzung | |||
| Frühere Assek.-Nr. | 39/7-0398 | ||
| Gebäudename | Schloss Brunegg, Unter-Girsberg, Alt-Girsberg | ||
| Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
| Aktuelle Einstufung | wertvoll, Ordentliche Revision | 2024 | |
| Link zu den Einstufungskategorien | |||
| Erstes Inventar | 1993 | ||
| Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
|---|---|---|---|
| Bund | Kulturgüterinventar KGS | B-Objekt | 13.10.2021 |
| Gemeinde | Einzelverfügung | 13.10.2009 |
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Schloss Brunegg, neu erbaut 1679-1682 allenfalls mit Verwendung eines älteren Kerns durch das Prämonstratenserstift Obermarchtal an der Donau, umgestaltet zum heutigen Aussehen um 1875/76. Dreigeschossiger Massivbau, bestehend aus einem nördlichen und einem südlichen Flügel mit verschiedenen Anbauten. Fassaden bauteilweise regelmässig gegliedert. Nördlicher Flügel mit Satteldach und Staffelgiebeln. In Südfassade ein runder Treppenturm mit Spitzhelm, westlich daneben eine Laube. Bei der Nordfassade an der Nordostecke ein polygonaler, viergeschossiger Turm mit Spitzhelm und zur Nordwestecke ein flach gedeckter, dreigeschossiger Anbau, beide verbunden durch einen fassadenbreiten Arkadengang mit Terrasse. Südlicher Flügel mit Walmdach, Risaliten und Zwerchhäusern mit Staffelgiebeln. Hier an Ostfassade vor Risalit ein dreigeschossiger Vorbau mit zwei Balkonen. Sockelgeschoss glatt verputzt, Fassaden darüber mit Spritzbewurf. Einzelne Bauteile zusätzlich mit profilierten Geschossbändern und rustizierten Lisenen aus Sandstein gegliedert. Der polygonale Turm und der nordwestliche Anbau über verputztem Sockelgeschoss aus Sichtbackstein. Die Arkaden des Arkadengangs und die Gewölberippen aus Sichtbackstein, Kappen glatt verputzt. Brüstungen der Balkone und Terrassen mit runden und eckigen, vasenförmigen Balustern aus Sandstein oder Ton. Fenster unterschiedlich gestaltet mit einfachen oder profilierten Sandstein-, Putz- oder Backsteineinfassungen. In Arkadengang das rundbogige Hauptportal mit reich verzierter Rahmenfüllungstür und schmiedeeisernen Ziergittern. Über dem Portal ein rundbogiges Sandsteinband mit der Inschrift «Horas non numero nisi serenas». Die Dachdeckung aus Biberschwanzziegeln. Treppentürme mit Eternitschindeln gedeckt. Dachuntersicht z.T. verbrettert oder mit profilierten Gesimsen oder einem Konsolfriesband verziert. Inneres mit dichtem Bestand an zeittypischer, qualitätvoller Ausstattung. Schlossanlage auf der Anhöhe ausserhalb und südwestlich von Kreuzlingen, unterhalb der Bahnlinie gelegen. In Sichtbezug südlich davon die Schlossanlage Girsberg. Parkanlage mit altem Baumbestand. Fläche um Gebäude gekiest. 1363 erste Erwähnung als Gut des Konstanzer Bürgers Eglolf Blarers. 1626 Gutsname wird von "Unter-Girsberg" zu "Brunegg" umbenannt. 1679-1682 Neubau vermutlich unter Verwendung älterer Bauteile. 1773/74 Renovation der Kapelle. 1833 Einbau einer Bierbrauerei in der Kapelle. 1875/76 Umgestaltung durch Dr. Ludwig Binswanger und Architekt Otto Tafel aus Stuttgart zum heutigen Anwesen. Ab 1885 zeitweise als Dépendance der psychiatrischen Klinik "Bellevue" genutzt. 1903 Neubau Südflügel durch Chiodera & Tschudy Zürich. 1907 Einbau Saal in Hauptgebäude durch Knuchel & Kahl. 1997/98 Gesamtsanierung. Das Gebäude zählt aufgrund seiner geschichtlichen, gestalterischen und ortsbaulichen Eigenschaften sowie aufgrund seiner qualitätvollen Ausstattung zu den bedeutendsten Bauten am Ort. Dokumentation: Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1999, S. 93f. - Engelsing, Tobias/Reene, Anne-Katrin: Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 32-33. - Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 7: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Bern 2009. S. 239, 251-257. - Hornung, René. Fünf Generationen Uhler. Die Emmishofer Baumeisterfamilie prägte Kreuzlingen. Kreuzlingen 2012, S. 28-29. - Brandkataster Staatsarchiv TG. |