| Gemeinde | Kreuzlingen | ||
| Ortsgemeinde 1970 | Kreuzlingen | ||
| Siedlung | Egelshofen | ||
| Flurnamengebiet | Kreuzlingen | ||
| Namenbuch | Lööwe, Roote Ochse, Bächli, Wiigarte, Schööffli, Seehof, Bächli, Bääre, Ursee, Blaus Huus, Felicitas, Egelsee, Hirsche, Hofstatt, Landegg, Remisbärg, Salmannsches Huus, Schäpfli, Siechekapele, Sonebaad, Chrüüzlinge, Felseschlössli, Bällwü, Grenzbach, Chräbsbach | ||
| Strasse | Hauptstrasse 74 | ||
| Assek-Nr. | 39/4-0042 | ||
| Parzelle | 570 | ||
| Schutzziele | Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird. | ||
| Nutzungsplanung | Umgebungsschutzzone, Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt | ||
| Ortsbildinventar nach ISOS | |||
| Koord. Ost | 2730487 | Koord. Nord | 1278826 |
| Heutige Nutzung | Verwaltungsgebäude | ||
| Ursp. Nutzung | |||
| Gebäudename | Sallman`sches Haus | ||
| Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
| Aktuelle Einstufung | wertvoll, Ordentliche Revision | 2023 | |
| Link zu den Einstufungskategorien | |||
| Erstes Inventar | 1993 | ||
| Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
|---|---|---|---|
| Bund | Kulturgüterinventar KGS | B-Objekt | 13.10.2021 |
| Gemeinde | Einzelverfügung | 17.04.2003 |
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Verwaltungsgebäude/Sallmann’sches Haus, zwischen 1688 und 1733 erbaut, klassizistische Gestaltung von 1815 unter Gemeindeammann Johann Ulrich Bächler. Dreigeschossiger Gebäudekomplex in Mischbauweise, bestehend aus dem strassenseitigen Kopfbau mit Mansardwalmdach und über Eck gestelltem Dachreiter, dem westlichen Hinterhaus mit Giebeldach und einem zweigeschossigen flachgedeckten Verbindungsbau mit Dachterrasse zur Scheune. Fassadengliederung durch regelmässige Befensterung, am Kopfbau zusätzlich rustizierte Eckpilaster. Kopfbau glatt verputzt, Dachreiter mit Schindelschirm. Hinterhaus und Verbindungsbau mit modernem Strukturputz, bei Hinterhaus südliche Fassade in Obergeschossen mit Holzschindelschirm und Giebelfeld mit Blechschindelschirm. Haupteingang strassenseitig mit zweiflügliger Rahmenfüllungstür, mehrstufiger Steintreppe und klassizistisch verziertem Türgewände aus Sandstein mit Gebälk und farbig abgesetzter Festonverzierung. Südliches Kellertor mit Rundbogen und modernem Vordach aus Glas. Moderne mit Glas geschlossene Eingangssituation in Nische am Hinterhaus. An Verbindungsbau moderner Eingang und Garagentor. Einfache Fenstergewände aus Sandstein bei Kopfbau, im EG mit Fenstergitter. Übrige Gewände aus Holz oder Stein. Jalousieklappläden aus Holz. Auf Mansarddach strassenseitig drei, gegen Norden und Süden jeweils zwei Dachhäuschen. Auf Hinterhaus gegen Süden drei Schleppgauben. Im Innern Teile der historischen Ausstattung mit klassizistischer Supraporte-Malerei (Darstellung mit Weinverlad im Konstanzer Hafen mit Blick auf Kreuzlingen) und barocker Ofenkomposition erhalten. Das Gebäude ist Teil des barocken, ortsbaulich relevanten Prospekts entlang der Hauptstrasse zwischen Löwen- und Bärenstrasse. Zusammen mit der Hauptstrasse 74.1 bildet es einen Hinterhof, der sich zum Sallmann’schen Park öffnet. Strassenseitig vor dem Gebäude ein erhöhter, ummauerter Ziergarten. Zwischen 1688 und 1733 Neubau des fünfachsigen Kopfbaus mit Quergiebel zur Strasse durch Hans Ulrich Somontay-Meyer. 1748 Bau des Hinterhauses durch Amadeus Somontay-Morell. 1784 Neubau eines freistehenden Weinkellers mit Küferwerkstatt und Säulenhalle auf gegenüberliegenden Strassenseite und Aufbau eines florierenden Weinbetriebs. 1805 Erwerb des benachbarten Stephaner-Torkels und der dazugehörigen Rebgüter. 1813 Kauf und Abbruch des Verbindungsbaus zum Olbrecht’schen Haus und Umgestaltung der Anlage zum klassizistischen Palais mit Park, Orangerie und Glashaus durch Johann Ulrich Bächler. 1835 Verbindung des Kopfbaus mit Hinterhaus. 1860 Aufgabe des Weinhandels. 1868 Abbruch des Stephaner-Torkels und des Weinkellers im Zuge des Strassenausbaus. 1871 Verkauf des nördlichen Durchgangs mit Keller des ehemaligen Olbrecht’schen Guts an den Besitzer des Schweizerhofs. 1879 Brand und anschliessender Wiederaufbau der rückseitigen Scheune (Assek.-Nr. 39/4-0043). 1924 erbte Familie Sallmann das Gut. 1929 Verkauf des Dreispitz- und der Festwiese (ehem. Rebberg) an Gemeinde durch Albertine Vogler-Sallmann. Seit 1968 Villa und Park im Besitz der Stadt. 1975 Innenrenovation, 1979 Aussenrenovation mit Freilegung des Fachwerks beim Hinterhaus, 2000 Renovation Hinterhaus (verglaste Eingangssituation), 2002 Aussenrenovation Kopfbau, Zwischen 2017 und 2022 Fassadenrenovation mit Anbringung des Holzschindelschirms am Hinterhaus. Das Gebäude zählt als barockes Weingut aufgrund seiner architektur- und ortsgeschichtlichen Eigenschaften zu den bedeutenden Bauten am Ort. Dokumentation: Brandkataster Staatsarchiv TG. - Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 7: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Bern 2009. S. 296-299. - Bildarchiv Weltin. Stadt Kreuzlingen. – Baukultur Entdecken: Ein Spaziergang mit dem Thurgauer Heimatschutz. Kreuzlingen/Weinfelden 2006. – Luftbilder map.geo.admin.ch. |