Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Bischofszell
Ortsgemeinde 1970 Bischofszell
Siedlung Bischofszell
Flurnamengebiet Nagelpark
Namenbuch Nagelpark
Strasse Alte Niederbürerstrasse 2
Assek-Nr. 13/0-1286
Parzelle 171
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Umgebungsschutzzone, Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Umgebungszone I (a-Umgebung), Einzelelement 0.0.1 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2735739 Koord. Nord 1261753
Heutige Nutzung Evangelische Johannes-Kirche
Ursp. Nutzung
Gebäudename
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung wertvoll, Neuaufnahme 2018
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Passfoto

Dateiname: 18_13_0_0001.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte 19.09.2022
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Einzelverfügung 03.03.2021
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Evangelische Johannes-Kirche, erbaut 1968-1969 durch Benedikt Huber, Zürich.

Halbrundes Kirchengebäude mit nordöstlichem Seitentrakt unter steilem, grossformatigem Pultdach. Hoch aufragender Glockenturm. Hell verputzter Betonbau mit plastisch abgerundeten Gebäudekanten und Fenstergewänden. Skulptural erweitertes Glockengeschoss mit blauen Zifferblättern, darauf Turmknopf mit Wetterfahne in Form eines Hahns. Vertikale, durch einen Steg getrennte Fensterbänder an unregelmässig vor- und rückspringenden, strassenseitigen Fassaden platziert. Dem zweigeschossigen Seitentrakt ist nordwestseitig ein Laubengang mit mächtigen Rundstützen vorgelagert, südostwärts besteht ein erdgeschossiger Wandeinschnitt unter obergeschossigem Vorkrag. Erdgeschossige Erschliessung über in zeittypischer Emailtechnik gestaltete Eingangstür.
Gedämpft belichteter, halbrunder Kirchenraum mit nahezu vollständig erhaltener bauzeitlicher Ausstattung. Angegliedert Gemeindesaal und Nutzräume (Begehung Januar 2018).

Das Gebäude mit nordostseitigem Platz fasst den südöstlichen Rand des grossräumigen und den Blick auf die Altstadt freihaltenden Nagelparks und steht somit direkt am ehemaligen Stadtgraben südlich der Altstadt. Bronzene Kreuzplastik im Mittelpunkt des Platzes. Gläserne Kugelleuchten an Nordwestwand Seitentrakt und auf altstadtseitigen Mauerbrüstungen. Südwestlich der Kirche steht das Kirchenzentrum (13/0-1706).

1967 1 Rosenlächer-Glocke von 1850 aus der bisherigen paritätischen Kirche stammend und auf der oberen Ebene des Parks stehend. 1968 sechsstimmiges Glockengeläut Rüetschi, Aarau. 1968-1969 Bronzeplastik und Eingangstür von Franz Purtschert, plastisches Wandrelief, Kanzel und Taufstein von Peter Meister, Glasbilder von Gian Casty, Abendmahlstisch von Martha Huber-Villiger. 1974 Kuhn-Orgel. 1991 Aussenrestaurierung. 2009 Neubau Kirchenzentrum. 2008-2010 Aussenrestaurierung mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege. Pflästerung des nordseitigen Platzes zu unbekanntem Zeitpunkt durch Verbundsteine ersetzt.

Die evangelische Johannes-Kirche zählt aufgrund ihrer historischen, architektonischen und ortsbaulichen Eigenschaften sowie der bauzeitlichen, kunstvollen Ausstattung zu den bedeutenden Bauten am Ort.

Dokumentation: Zur Erinnerung an den Bau und die Einweihung der Johannes-Kirche Bischofszell. Hg. von der Evangelischen Kirchenvorsteherschaft Bischofszell-Hauptwil, o.O. o. J. [1968].- Albert Knoepfli und Beatrice Sendner-Rieger. Bischofszell. Kunst Kultur Geschichte. Basel 1994 3. Auflage, S. 55. - Madeleine Ducret et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Frauenfeld 1998. S. 136, 225, 567, 598. - Caspar Reinhart. Benedikt Huber feiert. In: Schweizer Ingenieur und Architekt Nr. 12. 116/1998, S. 187. - Barbara Zibell. Benedikt Huber. In: Isabelle Rucki und Dorothee Huber Hg. Architektenlexikon der Schweiz 19./20. Jahrhundert. Basel/Boston/Berlin 1998. S. 282. - Markus Friedli (Hg.). Bauen im Thurgau. Architekturlandschaft des 20. Jahrhunderts. Hg. vom Hochbauamt des Kantons Thurgau. Sulgen / Zürich 2003. S. 198. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Frauenfeld 2004. S. 51. - Dagmar Böcker. Benedikt Huber. In: Historisches Lexikon der Schweiz. Band 6. Basel 2007. S. 500. - Angelus Hux. Alexander Troehler. KlangRäume. Frauenfeld 2007. S. 104-105. - Fabrizio Brentini. Kirchenbau in der Schweiz nach dem Zweiten Weltkrieg, online-Version konsultiert am 16.1.2018. - Menolfi, Ernest. Hauptwil-Gottshaus. Frauenfeld 2011, S. 334. - Kirchenbau 1869-2019. 150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 21. Basel 2019, S. 56. - Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel 2022, S. 191-192. - Knoepfli Albert. Bischofszell. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1975, S. 16.
Brandkataster

Brandkataster nicht erhoben

Weitere Fotos
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Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau