Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Kreuzlingen
Ortsgemeinde 1970 Kreuzlingen
Siedlung Emmishofen
Flurnamengebiet Emmishofen
Namenbuch Mischooneguet, Adler, Nideri Müli, Pilgerwäg, Rappeschnabel, Redinghuus, Saubach, Emishofe, Batzehüüsli, Büelermüli, Grödeli
Strasse Bernrainstrasse 1
Assek-Nr. 39/7-0224
Parzelle 8527
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Einzelelement 0.0.32 (Hinweis)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2729507 Koord. Nord 1278885
Heutige Nutzung Restaurant
Ursp. Nutzung Pilgerherberge
Gebäudename Adler Zum englischen Gruss
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung wertvoll, Ordentliche Revision 2017
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Erstes Inventar 1993
Passfoto
17_39_7_0222

Dateiname: 17_39_7_0222.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Einzelverfügung 29.08.2001
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Wohnhaus und Pilgerherberge, im Kern wohl spätes 16. oder frühes 17 Jh., später ergänzt und erneuert.

Dreigeschossiger, verputzter Fachwerkbau bestehend aus zwei Teilen über geländeausgleichendem Sockel. Steiles Kehrgiebeldach mit Aufschieblingen. Dichte, unregelmässige Befensterung mit Holzläden, im Erdgeschoss zumeist grösseren Formats. Am verschindelten Giebel des Westflügels ein moderner loggiaartiger Balkon. Der Giebel des Ostflügels mit einem modernen Fensterband. Rückseitig an diesen Gebäudeteil angefügt ein eingeschossiger Betonkubus mit ebenerdiger Erschliessung und Terrasse. An der Nordfassade des Ostteils ein breites, von einem Betonkragen gefasstes Schaufenster mit Erschliessung, das mit der vorgesetzten Betonblende korrespondiert. Am Westteil gegen Norden vermutlich bauzeitliche Erschliessung über Vortreppe; darüber die Inschrift "Zum englischen Gruss".
Teile der historischen Innenausstattung wie Wandmalereien aus dem 16. und 17. Jh. sowie zwei Rokokostuckdecken mit figürlichen Darstellungen erhalten.

Prominente Stellung am Rebstockplatz, der Kreuzung Bernrainstrasse/Konstanzerstrasse/Unterseestrasse. Mit der Giebelseite zur Unterseestrasse ausgerichtet. Von kleineren Grünflächen, Bäumen und Parkplätzen umgeben.

Vermutlich als Wallfahrtsherberge am Pilgerweg Konstanz-Einsiedeln an der Einmündung der alten Hochstrassen von Tägerwilen errichtet. Westflügel vermutlich im 17. Jh. entstanden und im 18. Jh. ausgebaut. Um 1800 erstmals mit dem Namen „Zum Englischen Gruss“ erwähnt, ab 1854 „Zum Adler“ und „Zum Schwarzen Adler“ genannt. Bis 1875 befand sich hier eine Poststelle. 1952 eingreifende Aussenrenovation. 2005 restauriert mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege und erweitert durch Pfister Schiess Tropeano & Partner Architekten AG; Abbruch des südwestseitigen Anbaus. Einziger erhaltener Altbau des Emmishofer Dorfkerns an diesem historischen Verkehrsknotenpunkt.

Das Gebäude zählt aufgrund seiner geschichtlichen, gestalterischen und ortsbaulichen Eigenschaften sowie der erhaltenen historischen Innenausstattung zu den bedeutenden Bauten am Ort.

Dokumentation: Gold- und Silberschmiedekunst aus Thurgauer Werkstätten. Denkmalpflege im Thurgau 8. Frauenfeld 2006. S. 154-161. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 2000, S. 85. - Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 7: Der Bezirk Kreuzlingen I. Die Stadt Kreuzlingen. Bern 2009. S. 330-332. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1808/7       Anderwert Alois              1808       fl.     2'300   WH/Sch/St
.            Gebhart Joh.N.               .          .               .
.            Saager Georg                 1840       fl.     3'000   .
.            .                            .          .               .
1842/7       Sager Georg                  1842       fl.     5'100   .
.            .                            .          .               .
1856/93a     Sager Alois                  1852       fl.     6'360   WH
.            Wacker Josef                 1865       Fr.    11'000   .
.            .                            .          .               .
1873/93a     .                            1889       Fr.    20'000   .
.            Studer Anton                 1893       Fr.    35'000   .
.            .                            .          .               .
1911/33      Duttle Otto                  1911       Fr.    40'000   Gasthof
.            .                            .          .               .
1919/224     .                            1926       Fr.    65'000   .
.            .                            .          .               .
1947/224     .                            1926       Fr.    65'000   WH/Gasthaus
.            Duttle Geschw. (1943)        1945       Fr.    72'000   2M/5R/3H
.            Löffler Kurt (1951)          1952       Fr.   157'000   .
.            Löffler August (1953)        1965       Fr.   242'000   .
.            Löffler Kurt (1958)          .          .               .
Weitere Fotos
17_39_7_0176
Dateiname: 17_39_7_0176.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
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Dateiname: 17_39_7_0177.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Passfoto 39/7-0224
Dateiname: 90_246_35a.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau