Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Romanshorn
Ortsgemeinde 1970 Romanshorn
Siedlung Schlossberg
Flurnamengebiet Schlossberg
Namenbuch Schlossbärg
Strasse Schlossbergstrasse 26
Assek-Nr. 52/0-0852
Parzelle 10
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Ortsbildschutzzone, Gestaltungsplanpflicht, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Umgebungszone II (a-Umgebung), Einzelelement 0.0.5 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2746232 Koord. Nord 1270468
Heutige Nutzung Hotel Restaurant
Ursp. Nutzung
Gebäudename Zum Schloss
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung wertvoll, Ordentliche Revision 2017
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1990
Passfoto
Passfoto 52/0-0852

Dateiname: 13_52_0_0013.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan 07.08.2001
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Schloss, erbaut 1617-18, wohl mit älterem Kern.

Hoch aufragender, viergeschossiger, verputzter Mansardwalmdachbau über hangausgleichendem Sockel. Je ein Wappenstein an West- und Nordfassade über Arkadeneingang in rustiziertem Erdgeschoss. Quaderimitation am ersten Obergeschoss. Geschossübergreifende Eckpilaster. Seitenrisalit an hafenseitiger Fassade. Regelmässig befenstert, teilweise mit geflammten Schlagläden, Balkonen oder illusionistischer Malerei an Fensterbrüstungsfeldern. Kassettierte Traufuntersicht.
Inneres vermutlich mit historischer Ausstattung.

Markante und bedeutende Lage im Schlossberg- und Kirchenquartier über dem Hafenbecken: Östlich der Katholischen Kirche Schlossbergstrasse 22 sowie unmittelbar südlich der Paritätischen Kirche Schlossbergstrasse 28 stehend. Teil des Ensembles aus repräsentativen Bauten, grosszügigen Grün- und Freiräumen im historischen Siedlungskern auf Geländeterrasse am See, BETG Nr. 2001. Gepflasterter Platz.

1367-1798 Sitz des äbtisch-st. gallischen Obervogtes. Neubau 1617-1618, mit Wappenstein des Abtes Bernhard II Müller (1594-1630), der seit 1931 in die Westfassade des Neubaus eingelassen ist. 1670 Renovation, 18. Jh. Umbau zu Mansarddach. 1829 Abbruch des Verbindungsganges zur Kirche. Um 1840 besteht ein sechsachsiger viergeschossiger Hauptbau mit leicht zurückversetztem westlichem Anbau in gleicher Höhe. 1880 westlicher Anbau abgebrochen, Hauptbau historistisch überformt mit neobarocken Fassadengliederungen. 1919 Erwerb durch den Frauenverein als Volksheim. 1931 um ein Geschoss mit flachem Walmdach aufgestockt und modernisiert, Fassaden purifiziert, neuer westlicher Trakt mit dreibogiger Arkade auf der Nordseite angefügt durch Weideli und Eberli. Seit 1933 mit Wirtschaft verzeichnet. 1987 Verkleidung des obersten Geschosses als Mansarde. Eingeschossiger Anbau mit Terrasse zu Hafen hin.

Das Gebäude zählt aufgrund seiner geschichtlichen, gestalterischen und ortsbaulichen Eigenschaften sowie der stadtbildprägenden Wirkung zu den bedeutenden Bauten von Romanshorn.

Dokumentation: Brandkataster Staatsarchiv TG. - Rahn, J(ohann) R(udolf). Die mittelalterlichen Architektur- und Kunstdenkmäler des Cantons Thurgau. Frauenfeld 1899. S. 319. - Schoop, Jakob. Aus der Geschichte von Romanshorn. Hg. vom Wasser- und Elektrizitätswerk Romanshorn. o.O. (1945). S. 50-53. - Keller, Willi. Romanshorn. Geschichtlicher Abriss. Romanshorn 1963, S. 21. - Tobler, Max. 1200 Jahre Romanshorn. Romanshorn 1979. S. 149. - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 630ff.- Studer, Daniel. Überarbeitetes Schutzinventar der Gemeinde Romanshorn. St. Gallen 1996, S. 155. - Keller, Stefan/Stark, Barbara/Meile, Felicitas. Eine Landschaft erzählt. Bilder vom Bodensee aus der Sammlung Hans E. Rutishauser. Hg. Reinhart, Heinz. Sulgen 2013, S. 29. - Quaianlagen. ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - De Carli Lanfranconi, Annina/Meier, Katharina. Archivrecherche Romanshorn Schloss. Gemeinde Romanshorn 2022. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Ledergerber, Thomas. Überraschendes Buchackern. St. Gallen 2013, S. 49.
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1851: 10     Bachmann & Sohn von          fl.2'000/Fr.4'500.- Kom-
             Thundorf                     mandant
1873: 16     Guehl Heinrich
             Enke Alfred
             Ott Konrad
             (Fischer)                    Fr.13'000.-
1893: 358    Kollmann Gottfried
             ('Schloss')                  Fr.65'000.-
1908: 661    Guhl Heinrich                Fr.60'000.-
             Munizipalgemeinde (18)
1919: 852    Munizipalgemeinde            'Schloss' Fr.70'000.-
                                          1931 Fr.150'000.-
1933: 852    Frauenverein Alkoholfr.      Wirtschaft, 1/3 Riegel
             Volksheim                    Fr.250'000.- (32)
                                          'zum Schloss' (40)
Weitere Fotos
Zusatzfoto 52/0-0852
Dateiname: 13_52_0_0014.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Passfoto 52/0-0852
Dateiname: 86_332_13.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau