Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Romanshorn
Ortsgemeinde 1970 Romanshorn
Siedlung Schlossberg
Flurnamengebiet Schlossberg
Namenbuch Schlossbärg
Strasse Schlossbergstrasse 22
Assek-Nr. 52/0-0857
Parzelle 13
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Umgebungszone II (a-Umgebung), Einzelelement 0.0.7 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2746129 Koord. Nord 1270472
Heutige Nutzung Katholische Kirche
Ursp. Nutzung
Gebäudename St. Johannes der Täufer
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2017
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1990
Passfoto
Zusatzfoto 52/0-0857

Dateiname: 13_52_0_0018.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS A-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan 07.08.2001
Bund Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) Dienstbarkeit 20.11.1995
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Katholische Kirche, erbaut 1910-13 nach den Plänen von Adolf Gaudy, Rorschach.

Markanter Kirchenbau in Quadermauerwerk, in neuromanischem Baustil über der Grundform eines lateinischen Kreuzes mit Apsis und basilikalem Aufriss. Gestrecktes, übergiebeltes Langhaus mit befenstertem Obergaden sowie übergiebeltem Querhaus beidseits von Seitenschiffen begleitet. Hohe halbrunde Apsis mit Chorumgang an Ostfassade. An Nordostecke hoher Turm mit Rundbogen- und Würfelfriesen, allseitigen Zifferblätter, rundbogigen gekoppelten Schallöffnungen, brüstungsbewehrtem Zinnenumgang vor dreiteiligen Arkaden,Turmhelm mit Eckerkern und bekrönendem Kreuz. Dreiteiliges, gestaffeltes Hauptportal an Westfassade, Seitenportale an Giebelfassade der Querhäuser, darüber Rundfenster. Rundbogenfenster, teilweise gekuppelt oder in Blendarkade integriert. Sakristei als zweigeschossiger Walmdachanbau in südöstlicher Ecke. Zweigeschossige, halbrunde Querbauten am Westende der Südfassade bzw. an der Nordfassade eingeschossig enthalten Treppenhaus und Taufkapelle. Das neuromanische Erscheinungsbild wird von dekorativen Jugendstilelementen wie florale Kapitelle, Flechtwerkbänder, Blumenrollen, Konsolen, Rillenbänder und Würfelfries angereichert.
Reich ausgestattete Säulenbasilika mit durch Vierung ausgeschiedenem Querhaus. Rundbogiger Chorbogen führt zum um eine Stufe erhöhten, tonnenüberwölbten Vorchor. Orgelempore über Westeingang. Historisch bedeutende Ausstattung.

Hoch aufragender Kirchenbau an erhöhter Lage über dem Hafen und damit stattliches Wahrzeichen von Romanshorn. Kirche steht auf einem Geländepodest, welches westseitig in eine grosszügige Treppenanlage mündet. Nach Süden sanft abfallender Hang, an dessen Fuss grosszügiger Park mit asphaltierten Gehwegen und schönem Baumbestand. Teil des Ensembles aus repräsentativen Bauten, grosszügigen Grün- und Freiräumen im historischen Siedlungskern auf Geländeterrasse am See, BETG Nr. 2001.

6. Juni 1909 Beschluss der Katholischen Kirchgemeinde für Kirchenneubau durch den Rorschacher Architekten Dr. Adolf Gaudy . Am 13. Juni 1913 eingeweiht. 1912 Chorausmalung durch Fritz Kunz, Zug; Dekorationsmalereien auf Architekturteilen/Taufkapelle durch Josef Traub, Rorschach; 6 Glocken von Jules Robert, Pruntrut. 1913 Altäre durch Payer und Wiplinger, Einsiedeln. 1928-1931 Wandbildzyklus im Schiff durch den Kunstmaler Fritz Kunz, Zug. Glasmalerei Franz Xaver Zettler, München. 1951 Kuhnorgel. 1991-92 Einbau Liturgiebereich auf Podest mit Zelebrationsaltar, Ambo, Osterkerzenhalter und Taufstein, restauriert mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege.

Die Kirche zählt aufgrund ihrer geschichtlichen, gestalterischen und ortsbaulichen Eigenschaften, ihrer hervorragenden Lage sowie ihrer künstlerischen Innenausstattung zu den bedeutendsten Bauten von Romanshorn.

Dokumentation: Brandkataster Staatsarchiv TG. - Architektenarchiv Gaudy, Staatsarchiv des Kantons St. Gallen, Signatur W 27/87. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1996, S. 77f. - Amrein, Johann Baptist. Die neue katholische Kirche in Romanshorn. Ingenbohl 1920. - Schoop, Jakob. Aus der Geschichte von Romanshorn. Hg. vom Wasser- und Elektrizitätswerk Romanshorn. o.O. (1945). S. 20f. - Kunstführer durch die Schweiz, Band 1, Wabern 1971, S. 656f. - Pfarrkirche Johannes der Täufer Romanshorn. Festschrift zum Abschluss der Restaurierung 1991/92, Hrsg. von der Katholischen Kirchgemeinde Romanshorn, Romanshorn o.J. (1993). - Studer, Daniel. Überarbeitetes Schutzinventar der Gemeinde Romanshorn. St.Gallen 1996, S. 154. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 99, 121, 135, 214, 223, 561, 570, 601. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Frauenfeld 2004, S. 197f. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007, S. 384-388. - Tobler, Max. Die neue Alte Kirche, in: Thurgauer Zeitung vom 4.12.2009. - Hugger, Paul (Hg.). Fotoarchive der Schweiz. Nordostschweiz. Sulgen 2014, S. 109. - Loser, Toni. Ein Haus voll Glorie schauet. Romanshorn 2012. - Kirchenbau 1869-2019. 150 Jahre Landeskirchen im Kanton Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 21. Basel 2019, S. 24,90-91. - Peter und Paul. ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel 2022, S. 32-35. - Keller, Sarah u. Kaufmann, Katrin. Die Glasmalereien vom Mittelalter bis 1930 im Kanton Thurgau. Corpus vitrearum, Schweiz Reihe Neuzeit, Bd. 8. Berlin 2022, S. 57-59, 79-80.
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1908: 1170   Kath. Kirchgemeinde          Fr. 410'000.- Kirche er-
                                          baut 1911/ 1913
1919: 887    Kath. Kirchgemeinde          Fr. 410'000.-
1933: 857    Kath. Kirchgemeinde          Fr. 460'000.- einschliess-
                                          lich Glocken, Turmuhr und
                                          Innenausstattung mit Fresco-
                                          Gemälde
Weitere Fotos
Passfoto 52/0-0857
Dateiname: 13_52_0_0017.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Zusatzfoto 52/0-0857
Dateiname: 13_52_0_0019.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Zusatzfoto 52/0-0857
Dateiname: 13_52_0_0020.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Passfoto 52/0-0857
Dateiname: 86_234_06.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau