Ein Abschnitt der mittelalterlichen Stadtmauer verläuft östlich der beiden Gebäude Grabenstrasse 6 und 6+, in der Verlängerung der Freiheitsgasse. Er beginnt an der Fischergasse mit einer Höhe von weit über 2 Metern. Er läuft dann kontinuierlich auf die Hauswand des Gebäudes Grabenstrasse 6+ zu und wird immer niedriger, bis er in der unteren Gebäudehälfte verschwindet.
Bei jeglicher Planung von Veränderungen muss vorgängig das Amt für Archäologie zu Rate gezogen werden. Grabungen des Amtes für Archäologie auf der östlich gelegenen Schäfliwiese im Herbst 2007.
Der Mauerring als Gesamtheit bildet ein Schutzobjekt von höchstem kulturgeschichtlichem Rang, und zwar mit den bislang bekannten, den noch unbekannten und den durch Gebäude ersetzten Teilstücken.
Zur Geschichte der Stadtmauern: Der Mauerring mit einer Länge von 1100 Metern wurde erbaut im 13. Jahrhundert. 1255 hatte der Konstanzer Bischof in einer Offnung Arbon einer Reichsstadt gleichgestellt. Aus dieser Zeit stammt der Schlossturm (siehe Schloss 1). Das Bild der mauerumringten Stadt blieb über 600 Jahre bestehen. Erst in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauern, die ihren strategischen Zweck mittlerweile verloren hatten, immer häufiger durch Fensteröffnungen durchbrochen.
1868-69 erfolgte der Bau des Bahnhofsgebäudes. Damit begann die bauliche Entwicklung ausserhalb der Stadtmauern im grossen Stil. Mit dem Aushubmaterial für den Bahneinschnitt füllte man den naheliegenden Stadtgraben sowie das Riedland zwischen Bahngleis und Seeufer auf. Die Stadttore mussten zum Teil schon früher weichen: 1834/37 das Untertor beim Schloss, 1858 das Lukentor an der Wassergasse und das Obertor beim "Löwen" (Hauptstrasse 29).
Dokumentation: Geisser, Hans. Geschichten erzählen Geschichte. Ein Streifzug durch Arbons Vergangenheit. Arbon 2005. S. 117/118.
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