Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Arbon
Ortsgemeinde 1970 Arbon
Siedlung Arbon
Flurnamengebiet Arbon
Namenbuch Oberi Müliwis, Arbe, Lättli, Innere Brüel, Aach, Chirchewis, Täschgarte, Stettli, Bildgarte
Strasse
Assek-Nr.
Parzelle 182
Schutzziele
Schutzziele
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Strassen und Wege innerhalb von Bauzonen, Zone archaeologischer Funde, Weitere Ueberlagerung, Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Gebiet 1 (A-Gebiet)
Daten Hinweisinventar
Koord. Ost 2750372 Koord. Nord 1264600
Heutige Nutzung Stadtmauer
Ursp. Nutzung Stadtmauer
Gebäudename
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2008
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Passfoto
Passfoto 07/1-0D18

Dateiname: 07_278_01.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte Geschütztes Kulturobjekt 10.09.2018
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 01.02.2012
Bund Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) Dienstbarkeit 20.06.1966
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Langes, niedriges Teilstück der mittelalterlichen Stadtmauer. Es markiert nach dem Abbruch der über fünf Meter hohen Mauer den Verlauf des ehemaligen Mauerrings. Der Abbruch erfolgte 1868 beim heutigen "Posthof", 1874 zwischen Rathaus und "Posthof" sowie beim "Stadtgarten" (Mayrstrasse 7) als Zugang zum Promenadenschulhaus.

Der Mauerring als Gesamtheit bildet ein Schutzobjekt von höchstem kulturgeschichtlichem Rang, und zwar mit den bislang bekannten, den noch unbekannten und den durch Gebäude ersetzten Teilstücken. Entlang der Untertorgasse, der Promenadenstrasse und der Rathausgasse kann die ehemalige Befestigungsmauer in unterschiedlichen Teilabschnitten erlebt werden: ein Baudenkmal, das die Geschichte wieder aufleben lässt!

Zur Geschichte der Stadtmauern: Der Mauerring mit einer Länge von 1100 Metern wurde im 13. Jahrhundert erbaut. 1255 hatte der Konstanzer Bischof in einer Offnung Arbon einer Reichsstadt gleichgestellt. Aus dieser Zeit stammt der Schlossturm (siehe Schloss 1). Das Bild der mauerumringten Stadt blieb über 600 Jahre bestehen. Erst in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Stadtmauern, die ihren strategischen Zweck mittlerweile verloren hatten, immer häufiger durch Fensteröffnungen durchbrochen.

1868-69 erfolgte der Bau des Bahnhofsgebäudes. Damit begann die bauliche Entwicklung ausserhalb der Stadtmauern im grossen Stil. Mit dem Aushubmaterial für den Bahneinschnitt füllte man den naheliegenden Stadtgraben sowie das Riedland zwischen Bahngleis und Seeufer auf. Die Stadttore musten zum Teil schon früher weichen: 1834 das Untertor beim Schloss, 1858 das Lukentor an der Wassergasse und das Obertor beim "Löwen".

In den fünfzig Jahren zwischen 1860 (1050 Einwohner) und 1910 (9600 Einwohner) hat sich als Folge der Industriehochblüte die Einwohnerzahl Arbons mehr als verneunfacht. Arbon wurde damit zur grössten Stadt im Thurgau. Die freigewordenen Landflächen des Mauergürtels und der Stadtgräben wurden zum willkommenen Stadtentwicklungsgebiet - wie hier bei der Anlage der "Promenade" mit ihren repräsentativen Bauten.

Dokumentation: Geisser, Hans. Geschichten erzählen Geschichte. Ein Streifzug durch Arbons Vergangenheit. Arbon 2005. S. 117.
Brandkataster

                    
Weitere Fotos
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau