Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Arbon
Ortsgemeinde 1970 Arbon
Siedlung Arbon
Flurnamengebiet Arbon
Namenbuch Oberi Müliwis, Arbe, Lättli, Innere Brüel, Aach, Chirchewis, Täschgarte, Stettli, Bildgarte
Strasse Badgasse 2
Assek-Nr. 07/1-0010
Parzelle 1530
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer, städtebaulicher und bautechnischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache (Innenräume bisher nicht bekannt). Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Altstadtzone, Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Gebiet 2 (A-Gebiet)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2750412 Koord. Nord 1264831
Heutige Nutzung Wohnhaus
Ursp. Nutzung Wohnturm
Gebäudename
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2008
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1989
Passfoto
Passfoto 07/1-0010

Dateiname: 06_287_33.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte 10.09.2018
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Dendrochronologische Datierung des Wohnturms: 1305 plus ca. 15 Splint, also um 1320. Der älteste bekannte Wohnbau von Arbon; Seltenheitswert auch für die Schweiz. Angebautes Giebeldachhaus erbaut 1980, innerhalb des alten Baugevierts einer ehemaligen Scheune.

Mittelalterlicher Turmbau in Feldsteinmauerwerk massiv, verputzt: Wehrhaftes Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit Stall- oder Gewerberaum im Erdgeschoss. Im Grundriss leicht rechteckiger Bau mit drei Geschossen und sehr flachem Giebel (ausgebauter Dachraum).

In der Nordfassade drei ursprüngliche Lichtschlitze mit monolithischen Sandsteingewänden. In der Südfassade im Erdgeschoss breites, rundbogiges Türportal mit abgefasten Sandsteingewänden; Rundstab als Traufgesims. Im 1. Obergeschoss fand sich die Öffnung für einen Hocheingang, ohne originale Gewände. Im Innern sind mittelalterliche Balkenlagen teilweise erhalten; ihre dendrochronologische Untersuchung ergab Schlagzeiten zwischen 1305 und 1320. Die homogene Einmauerung lässt eine Entstehung des Baus gegen 1320/25 als wahrscheinlich erscheinen.

1982-83 liess die Bürgergemeinde Arbon als Besitzerin den Turm teilweise restaurieren und umgestalten (mit Beiträgen der Denkmalpflege). Die achsial eingebrochenen Fenster des 19. Jahrhunderts wurden verkleinert, der traufständige Dachstock mit Fachwerkerhöhung und Quergiebel auf das alte, flache Niveau abgesenkt, die dünnen Innenwände ebenfalls des 19. Jahrhunderts ausgebrochen. Aussenputz auf bestehendem Grundputz erneuert, Innenausstattung neu geschaffen. Beherbergt zwei Wohnungen.

Hausanbau von 1980: Anstelle einer Scheune in ähnlicher Gesamtform aufgebaut. Giebeldach mit Aufschiebling. Beherbergt zusätzliche Wohnräume zur Wohnung im 1. Turmobergeschoss. Zwischenbau zwischen Turm und Neubau als Scharnierelement zurückgesetzt und verbrettert.

Dokumentation: Arbon. Hinweisinventar alter Bauten und Ortsbilder im Kanton Thurgau. Hg. Amt für Denkmalpflege (Kartei im Amt für Denkmalpflege mit zusätzlichen Fotos). Frauenfeld 1989. - Geisser, Hans. Geschichten erzählen Geschichte. Ein Streifzug durch Arbons Vergangenheit. Arbon 2005. S. 244. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1986, S. 9-12. - Dendrochronologischer Bericht vom 28.09.1987. Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Bauernhausforschung im Kanton Thurgau. Grundlagenkartei. Verfasst von Erika Tanner, ca. 1986-98 (Amt für Denkmalpflege); mit weiterführenden Angaben.

Brandkataster
Kat.Jahr/Nr.     Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1842                                          Liegenschaftsaufteilung
1888             Erben Maria Rorschach-       Katasternummerauflösung
                 Schönholzer
1888 CN 1530     August & Jakob Strauss       komplizierter Grenzverlauf
     AN  124                                  fl. 6500.-
     AN  124A,B                               A:Waschhaus; B:Schopf,Werkstatt
1893             Johannes Walder              Holzhändler
1904             Jakob Walder                 durch Erbgang


detailiertere Angaben vgl. Katasterauszug von Herrn W. Schädler im Archiv des Amtes für Denkmalpflege
Weitere Fotos
Altes Passfoto 07/1-0010
Dateiname: 87_238_31.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau