Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Bischofszell
Ortsgemeinde 1970 Bischofszell
Siedlung Bischofszell
Flurnamengebiet Altstadt
Namenbuch Spitool, Altstadt, Hirscheplatz, Schloss, Roosestogg, Räbstogg, Giil, Helzerhuus, Gruebplatz, Hoofplatz, Pelikaan, Bischofzäll, Verloores Loch
Strasse Kirchgasse 7
Assek-Nr. 13/0-0085
Parzelle 170
Schutzziele
Schutzziele
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Altstadtzone, Weitere Ueberlagerung, Zone archaeologischer Funde, Umgebungsschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Gebiet 1 (A-Gebiet), Einzelelement 1.0.4 (Einzelelement)
Daten Hinweisinventar
Koord. Ost 2735750 Koord. Nord 1261831
Heutige Nutzung Wohnhaus
Ursp. Nutzung
Gebäudename Dallerhaus
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Erstes Inventar 2000
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Passfoto
Passfoto 13/0-0085

Dateiname: 93_260_08.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS A-Objekt 27.11.2009
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte 01.06.2005
Bund Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) Dienstbarkeit 30.09.1987
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Ambitiöser, grossvolumiger Massivbau mit drei Geschossen und lukarnenbesetztem Mansardgiebeldach; die beschliessende Ostflanke zeigt sich im hochgreifenden Giebel getreppt und von einem knospenförmigen Zierelement bethront; westseitig mit dem gleich hohen Gebäude Kirchgasse 9 zusammengebaut.

Symmetrisch geordnete achtachsige Gassenfront unter gemittetem Quergiebel, der die zwei innersten Fensterachsen zusammenfasst; Gurtgesims über dem Erdgeschoss. In der zweiten und siebten Achse je ein Rundbogenportal, die beide von Sandsteinrahmungen mit Kämpfergesimsen und Scheitelsteinen begleitet werden; die strahlenförmig profilierten Holztüren stammen aus der Bauzeit, und ihre Zentren sind mit ovalen Knäufen besetzt. Schwarz- und goldbemalte Gitter schützen die Erdgeschossfenster des Hausteiles Kirchgasse 5. Die schmucklose vierachsige Südseite lässt einen Fassadenknick erkennen; die annähernd fassadenbreiten Balkone sind mit Baluster- (Nr. 5) bzw. reichhaltigen Gitterbrüstungen (Nr. 7) ausgestattet und weisen Zierbretter auf. Hochgelagerte Gartenaustritte. Stark gekehlte, verputzte Dachuntersicht.
Üppige Innenausstattung, unter anderem Wessobrunner-Stuckaturen, Rixheimer Tapeten (heute im Ortsmuseum), Steckborner (Meyer-Werkstätte), Bischofszeller und Bleikener Kachelöfen.

Die Gebäudeteile sind jeweils in ihren südlichen Hälften unterkellert. Haus Nr. 5 hat einen Ost- und einen Westkeller, die beide Kreuzrippengewölbe besitzen und durch eine Rundbogentüre miteinander verbunden sind. Die Bausubstanz zeugt im wesentlichen vom Wiederaufbau 1744/45; lediglich auf der Südseite des Ostkellers lässt sich ein mittelalterlicher Mauerabschnitt (Restbestand der ehemaligen Stadtmauer) ausscheiden. Der gesonderte, kleine Tonnengewölbekeller im Nordbereich des Westkellers musste einem Lifteinbau weichen. Erschliessung der Räumlichkeiten im Norden des Ostkellers über eine
Backsteintreppe.
Die Unterkellerung des Hauses Nr. 7 teilt sich ebenfalls in einen West- und einen Ostbereich, die von Kreuzgratgewölbe überspannt werden und miteinander durch eine Rundbogentüre verbunden sind; auch hier die Merkmale des Wiederaufbaues von 1744/45. In der Südwand des Westkellers eine bemerkenswerte, innen blechbeschlagene Türe; im Ostkeller diverse jüngere Trennwände. Die Erschliessung der Räumlichkeiten erfolgt über eine vierläufige, tonnenüberwölbte Treppen, die sich im Norden des Westkellers befindet.

Asphaltierter Trottoirbereich. Haus Nr. 5 mit gezirkelter Gartengestaltung barocken Zuschnitts; das Zentrum der Anlage besetzt ein runder Springbrunnen. Der teilweise als Nutzgarten bewirtschaftete Südhang des Hauses Kirchgasse 7 fällt in Stufen zur ehemaligen Stadtbachsenke ab.

Beim Brand von 1743 (Grundriss von oder nach Grubenmann, Nr. 6, Nr. 7 und Nr. 8) zerstört; 1744/45 kollektiver Wiederaufbau (zusammen mit dem westlichen Anschlussgebäude Kirchgasse 9) durch die Gebrüder Grubenmann. Das bezüglich Funktion in ein Wohn- (Nr. 5), Gäste- (Nr. 7) und Kontorhaus (Nr. 9) aufgeteilte Häusertrio wurde in der Folge - dem Namen der Bauherrschaft gemäss - die 'Dallerhäuser' genannt. Das Kauffertigungs-Protokoll von 1827 (Nr. 602) schreibt dem Gebäude Kirchgasse 5 einen '...laufenden Brunnen und (einen) hinter dem Haus gelegenen Garten samt Reb-Bergli...' zu.
Die Wiedergabe auf der um 1760 entstandenen Stadtvedute (getuschte Zeichnung, vermutlich von Georg Wilhelm von Weissensee) entspricht der heutigen Anlage, die Südhalde des Grundstückes wies damals noch Baumbestände auf.

Dokumentation: Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1988, S. 82ff., 1993, S. 34. - Das Bürgerhaus in der Schweiz, XIX. Band, Zürich 1928, Tafel 33-35. - Bridler, Theodor. Aus dem alten Bischofszell. Bischofszell 1943, S. 7. - Knöpfli, Albert. Der rote Hahn zu Bischofszell. Geschichte des grossen Brandes von 1743. Bischofszell 1943, S. 112.
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Übernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1808/86      Daller Johann Georg          1808       fl.  5'000      WH M
.            .                            1817       fl.  5'500      Frühere
.            .                            .          .               Verbauung
.            .                            .          .               .
1821/86      Daller Johann Georg          .          .               .
.            Munz Conrad, Kantonsrat      .          .               .
.            und Amtsrichter (21)         .          .               .
.            Allispach Johannes,          1828       fl.  6'000      Verbauung
.            Kantonsrat (27)              .          .               .
.            Zellweger Johannes (36)      .          .               .
.            .                            .          .               .
1851/86      Zellweger Johannes           1851       Fr. 15'910      WH M
.            Zellweger Johannes,          .          .               .
.            Erben (56)                   .          .               .
.            .                            .          .               .
1862/86      Zellweger Johannes, Erben    1862       Fr. 17'000      WH M
.            Nagel Paul,                  .          .               .
.            Gerichtspräsident (67)       .          .               .
.            .                            .          .               .
1877/86      Nagel Paul                   1877       Fr. 28'000      WH M
.            .                            .          .               .
1897/86      Nagel-Pol Wwe.               1897       Fr. 30'000      WH M
.            .                            .          .               .
1911/86      Nagel-Pol Wwe.               1911       Fr. 45'000      WH M
.            .                            .          .               .
1927/86      Nagel Gebrüder               1927       Fr. 50'000      WH M
.            .                            .          .               .
1947/86      Nagel Gebrüder               1947       Fr. 50'000      .
.            Dr.Nagel E., Erben (51)      1951       Fr.132'000      .
.            Erne Johann und Pini         .          .               .
.            Emil (52)                    .          .               .
.            Rüegg Edwin (54)             .          .               .
.            Kleinhandels AG,             .          .               .
.            Zürich (55)                  .          .               .
.            Rotarex AG, Vaduz (57)       1959       Fr.238'000      .
.            .                            1960       Fr.382'000      .
.            .                            1965       Fr.542'000      WH MKat.Jahr/Nr. Eigentümer (Übernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1808/85      Daller Georg Friedrich       1808       fl.  5'000      WH M
.            .                            1811       fl.  6'000      Bisher zu
.            .                            .          .               gering
.            .                            .          .               geschätzt
.            Daller Georg Friedrich,      .          .               .
.            Erben (20)                   .          .               .
.            .                            .          .               .
1821/85      Daller Georg Friedrich,      .          .               .
.            Erben                        .          .               .
.            Egg Johann Ulrich (21)       .          .               .
.            Brunschwyler Johann          .          .               .
.            Friedrich, Lehrer (26)       .          .               .
.            Keller Johann Ulrich,        .          .               .
.            Strumpffabrikant (35)        .          .               .
.            Gonzenbach August,           .          .               .
.            Bezirksschreiber (36)        .          .               .
.            Keller-Rordorf Jacob         .          .               .
.            Christoph (41)               .          .               .
.            Etter Johann Georg (42)      .          .               .
.            .                            .          .               .
1851/85      Etter-Kreis Johann Georg     1851       Fr. 12'730      WH M
.            .                            .          .               .
1862/85      Etter-Kreis Johann Georg     1862       Fr. 15'000      WH M
.            .                            .          .               .
1877/85      Etter Johann Georg           1877       Fr. 22'000      WH M
.            Etter Heinrich (92)          1892       Fr. 20'000       24b
.            .                            1894       Fr. 27'000       22a
.            .                            .          .               .
1897/85      Etter Heinrich               1897       Fr. 30'000      WH M
.            Etter Heinrich Wwe. (05)     .          .               .
.            .                            .          .               .
1911/85      Etter-Scherb Wwe.            1911       Fr. 45'000      WH M
.            .                            .          .               .
1927/85      Etter-Scherb Catharina       1927       Fr. 50'000      WH M
.            Scherb Geschwister (40)      .          .               .
.            Brüllmann Erwin (42)         1942       Fr. 38'000       24b
.            Gamper Louise (43)           .          .               .
.            .                            .          .               .
1947/85      Gamper Louise                1947       Fr. 38'000      .
.            .                            1951       Fr.107'000      .
.            .                            1965       Fr.180'000      WH M
                    
Weitere Fotos
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau