Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Tobel-Tägerschen
Ortsgemeinde 1970 Tobel
Siedlung Tobel
Flurnamengebiet Tobel
Namenbuch Tobel, Komturei
Strasse Kirchstrasse 1.3
Assek-Nr. 64/3-0001
Parzelle 480
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Baugruppe 0.2 (A-Baugruppe), Einzelelement 0.2.1 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2720374 Koord. Nord 1263906
Heutige Nutzung Katholische Kirche
Ursp. Nutzung
Gebäudename St. Johannes
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2009
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1988
Passfoto
Passfoto 64/3-0001

Dateiname: 08_265_02.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte sehr wertvoll 21.01.2010
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Kirche in einmaliger Lage, 1707 geweiht; Stiftung des Komturs Freiherr von Merveldt (im Amt 1700-1722). Einbezug des südwestlich freistehenden Wehrturmes des 13. Jahrhunderts (Dendro. Dat. 1444/1445), Verwendung als Turmschaft, mit Käsbissen-Aufbau von 1717 für die neue Funktion als Glockenturm. Renovationen der Kirche 1809 und 1827. 1859-1860 neue Seitenaltäre mit Gemälden von Paul Deschwanden; Deckengemälde am Tonnengewölbe mit der Taufe Jesu von Heinrich Kaiser (1813-1900) aus Stans. Bei der Umgestaltung bis 1864 erhielt das Kircheninnere die heutige Form. Renovation und Neugestaltung innen 1914, aussen 1923 durch Architekt Albert Rimli, Frauenfeld, mit neuem Vorzeichen und neuen Seiteneingängen; Eckquader und Fassadensockel in Kunststeinausführung. 1984 Gesamtrenovation durch Hermann Schmidt, mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege (1979 Turm und 1985-90 Kirche).

Spätgotische Grundrissdisposition mit Polygonalchor. Gliederung der Wandflächen durch Pilaster. Hochaltar von 1765 mit Gemälde aus dem Augustinerstift Kreuzlingen, von Franz Ludwig Herrmann 1766; Seitenaltarblätter 1859-1860 von Paul Deschwanden. Schrein des Heiligen Innozenz in Rokokostuck, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, aus der ehemaligen Kartause Ittingen, von Matthäus Faller. Wandbild darüber al fresco gemalt ebenfalls von Franz Ludwig Herrmann, vor 1787, ein Spätwerk des Barockmalers. Am neuen Chorgestühl Engelsköpfe Anfang 18. Jahrhundert. In das Farbkonzept der verschiedenen Ornamente aus der Jugendstilzeit fügen sich ältere Bildwerke, Gemälde, Altarteile und das Schnitzwerk an Türen und Brüstungen zu einer lebendigen Einheit. Im freistehenden Turm eines der grössten Thurgauer Glockengeläute. Kirche und Turm von ummauertem Friedhofareal umgeben.

Dendrochronologische Datierung: 1444/45, 1683/84.

Dokumentation: Knoepfli, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 2: Der Bezirk Münchwilen. Basel 1955. S. 332-45. - 300 Jahre Pfarrkirche Sankt Johannes Tobel 1707-2007. Festschrift zum Jubiläum. Affeltrangen 2008. - Hux, Angelus/Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007. S. 457-461. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003. - Amt für Denkmalpflege, Archiv, Budget-Berichte 1979, S. 101f, 1990, S. 23. - Inventar der kirchlichen Kunst. Bearbeitet von Madeleine Ducret, Joachim Huber und Betty Sonnberger (Orgeln von Angelus Hux und Andreas Zwingli, Glocken von Hans Jürg Gnehm). Hg. von der Kommission für kirchliche Inventarisation. Frauenfeld 1999. (Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld). - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 770-772. - Dendrochronologischer Bericht vom 16.06.2009. Jahrringlabor Hofmann, Nürtingen. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 223ff. - Derschka, Harald u. Klöckler, Jürgen (Hg.). Der Bodensee. Natur und Geschichte aus 150 Perspektiven. Ostfildern 2018, S. 144-145. - Keller, Sarah u. Kaufmann, Katrin. Die Glasmalereien vom Mittelalter bis 1930 im Kanton Thurgau. Corpus vitrearum, Schweiz Reihe Neuzeit, Bd. 8. Berlin 2022, S. 58-61.
Brandkataster

Brandkataster nicht erhoben

Weitere Fotos
Altes Passfoto 64/3-0001
Dateiname: 88_209_25a.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau