| Gemeinde | Homburg | ||
| Ortsgemeinde 1970 | Homburg | ||
| Siedlung | Klingenberg | ||
| Flurnamengebiet | Klingenberg | ||
| Namenbuch | Schloss, Chlingebärg | ||
| Strasse | Klingenbergstrasse 1/1a | ||
| Assek-Nr. | 32/0-0198 | ||
| Parzelle | 554 | ||
| Schutzziele | Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird. | ||
| Nutzungsplanung | Kleinsiedlungen, Dorfzone 2, Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt | ||
| Ortsbildinventar nach ISOS | |||
| Koord. Ost | 2717571 | Koord. Nord | 1275848 |
| Heutige Nutzung | Schloss Saal Restaurant | ||
| Ursp. Nutzung | |||
| Gebäudename | Schloss Klingenberg | ||
| Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
| Aktuelle Einstufung | besonders wertvoll, Ordentliche Revision | 2012 | |
| Link zu den Einstufungskategorien | |||
| Erstes Inventar | 1984 | ||
| Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
|---|---|---|---|
| Gemeinde | Schutzplan Natur- und Kulturobjekte | 31.03.2022 | |
| Bund | Kulturgüterinventar KGS | B-Objekt | 13.10.2021 |
| Bund | Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) | Dienstbarkeit | 13.12.1965 |
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Schloss, im Kern 1446, Westflügel nach Brand 1722, Süd- und Ostflügel 1733-36, Wiederaufbau nach erneutem Brand 1772-74. Zweigeschossige, nach Norden geöffnete Dreiflügelanlage, deren Ostflügel durch Abbrüche nur mehr als Stumpf erhalten ist. Alle Flügel sitzen aussenseitig sichtbar auf hangausgleichenden Kellergeschossen und besitzen in den darüberliegenden Vollgeschossen regelmässige Fensterreihungen mit Klappläden. Ausnahme bildet die nördliche Westfassade mit dem ebenerdigen, bossenquadergesäumten Portal. Darüber Wappen des Fürstabtes Zurlauben. Das Dachwerk setzt über vergipsten Kehlen an. Die Giebel des Ost- und Westflügels sind vorgezogen, so dass sich an der Südseite eine doppelte Kehrgiebelformation ergibt. Hofseitig sind die Fassaden weitgehend gleichmässig befenstert, die Mitte des Südflügels ist durch den 1772 aufgesetzten Schweifgiebel mit Aufzugsöffnung und Wappenstein betont. Wappensteinen über dem Eingang von Muri-Klingenberg 1723 und am Südflügel von Abt Gerold Haimb 1733. Grosse Teile der historischen Ausstattung vorhanden: In der südwestlichen Gaststube Régencestuckdecke, wahrscheinlich 1723 von Johann Schmid mit Wappenmilieu Zurlauben-Muri, im Südwest-Eckzimmer und im Festsaal des OG vorzüglicher, vermutlich durch Andreas Moosbrugger und Lorenz Gassner um 1772 angetragener Rokokostuck. Neben dem ebenerdigen Keller besitzt der Westflügel ein tief eingegrabenenes Gelass mit Tonnengewölbe. Dachstühle vermutlich alle von 1772. Der heutige Gebäudekomplex, das einstige Untere Schloss, liegt auf einer teils künstlichen Terrasse. Vor der West- und Südfront breiten sich schmale Gräben und ein Weihergraben aus, der um die Mitte des 18. Jh. ausgehoben wurde. Das Wasserschloss Klingenberg ist seit 1220 nachgewiesen. Stammsitz der Herren von Klingenberg, ab 1360 wechselnde Besitzer, 1651 bis 1841 Expositur des Klosters Muri, nach der Klosteraufhebung aargauischer Staatsbesitz, seit 1844 in stark wechselnder Privathand. Die mittelalterliche Burg stand auf dem Felskopf nördlich der jetzigen Schlosskapelle. Der Bau des 12.-13. Jh., das Obere Schloss, wurde 1444 zerstört, neu errichtet, nach Einsturz 1694 renoviert, nach Brand 1695 wiederhergestellt und schliesslich 1849 abgebrochen. Die Anlage des Unteren Schlosses geht auf Baukerne von 1446 zurück. Restaurierung in Etappen: 1958-60 Schlosskapelle, 1965 Schlossgebäude, 1975-82 Innenrestaurierung mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege. Das Gebäude zählt aufgrund seiner geschichtlichen und gestalterischen Eigenschaften, seiner Einzigartigkeit und kunstvollen Ausstattung sowie seiner hervorragenden Situation zu den bedeutendsten Bauten der Gemeinde. Dokumentation: Amt für Denkmalpflege Planarchiv, Fotoarchiv, Archiv, Budget-Berichte 1968, 1970, S. 5, 1978, S. 76f., 1982, S. 105f. - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 483-489. - Wepfer Hans-Ulrich. Postkartenschöner Thurgau. Frauenfeld 1981, S. 113. - Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001, S. 97-106. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S. 144/145 (Zitat). - Drack, Walter. Das restaurierte Grabmal des Ritters Johann von Klingenberg in der Kirche Rüti. Zürich 1965. - Knöpfli, Albert. Schloss Klingenberg. - Bodmer, Albert. Ritter Hans von Klingenberg. 1964. - Davatz, Jürg und Ledergerber, Thomas. Hans Jacob Messmer 1730-1801. Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus, Heft 81, 2001, S. 107ff. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007. S. 268-269. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Keller, Stefan/Stark, Barbara/Meile, Felicitas. Eine Landschaft erzählt. Bilder vom Bodensee aus der Sammlung Hans E. Rutishauser. Hg. Reinhart, Heinz. Sulgen 2013, S. 76-77. - Ledergerber, Thomas. Brunschweiler Erlen. St. Gallen 2014, S. 22. |