Freudenfels, südöstlich am Wege nach Klingenzell. Seit 1623 Statthalterei des Klosters Einsiedeln. Wenngleich erst 1359 als Burg der Herren von Hohenklingen erwähnt, so dürfte ein Wehr und Wohnturm bereits im 13. Jahrhundert hier gestanden haben. Renoviert 1617 und, durch Kaspar Mosbrugger, 1692ff. Abt Nikolaus Imfeld liess 1747 das Winterhaus (Südflügel) weitgehend neu durch Franz Singer aus Messkirch, unter Benützung ältern Mauerwerkes, aufführen; Renovation 1956-58, restauriert und zum Ausbildungszentrum umgestaltet 1989-91. Das Winterhaus, erbaut in der Art eines stattlichen Landhauses mit Walmdach und Zwiebeltürmchen, erhielt 1956 den vorgelagerten Hof samt Tor wieder vollständig umfriedet. Das seewärts anschliessende Sommerhaus (Nordflügel) zeigt aufgestocktes Fachwerk noch des 17. Jahrhunderts. Im Erdgeschoss die 1956 neu gestaltete Kapelle mit neuer Kopie der Einsiedler Muttergottes und Glasgemälde von Albin Schweri. Im Gang Kruzifixus des späten 17. Jahrhunderts. Obergeschoss-Räume mit gutem Wessobrunner Stuck von 1747; bemalte Türen, Steckborner Ofen mit reicher Blauweissmalerei des Rudolf Kuhn aus derselben Zeit. Im 1. Obergeschoss des Südflügels spätgotische Fenstersäule, 1. Hälfte 16. Jahrhundert. 1989-1991 Aussen- und Innenrestaurierung mit Beratung der Denkmalpflege.
Barockgarten seit dem frühen 18. Jahrhundert nachgewiesen. Neuanlage 1990 durch Gartenarchitekt Walter Merk, Kreuzlingen, aufgrund einer Fotografie um 1950 und unter Einschluss alter Mauerteile. Französische Gestalt mit Buchsbaumquartieren und Mittelrondell.
Dokumentation: Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001, S. 37-44. - Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001 (erweitertes Manuskript im Amt für Denkmalpflege). - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 370-375. - Bauernhausforschung im Kanton Thurgau. Grundlagenkartei. Verfasst von Erika Tanner, ca. 1986-1998 (Amt für Denkmalpflege); mit weiterführenden Angaben. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S. 86-87. Amt für Denkmalpflege, Kartei Restaurierungsbeiträge. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau. 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Früh, Margrit. Steckborner Kachelöfen des 18. Jahrhunderts. Frauenfeld 2005, S. 335. - Engelsing, Tobias / Reene, Anne-Katrin. Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 98-99. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 224. - Zurbuchen, Fritz. Sonnenuhren im Thurgau. Frauenfeld/Gachnang 2020, S. 26. - Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel 2022, S. 241 - 242. - Finke, Heinz / Vogel, Wolfram. Dem See nah sein, Schlösser, Burgen, Landsitze rund um den Bodensee. Konstanz 1991, S. 58-65.
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