Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Ermatingen
Ortsgemeinde 1970 Ermatingen
Siedlung Ermatingen
Flurnamengebiet Dorf
Namenbuch Dorf, Underdorf, Spatzehof, Hogarte, Chälhof, Muesegg, Stooremätteli
Strasse Kehlhofstrasse 8
Assek-Nr. 20/1-0125
Parzelle 443
Schutzziele
Schutzziele
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Dorfzone 2, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Gebiet 1 (A-Gebiet), Einzelelement 1.0.5 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar
Koord. Ost 2723220 Koord. Nord 1281192
Heutige Nutzung Wohnhaus Scheune
Ursp. Nutzung
Gebäudename Kehlhof
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2008
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1987
Passfoto
Passfoto 20/1-0125

Dateiname: 08_232_31.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Gemeinde Schutzplan Kulturobjekte 28.05.2015
Bund Kulturgüterinventar KGS A-Objekt 27.11.2009
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Der Ermatinger Kehlhof war vom Mittelalter bis 1798 der lokale Verwaltungssitz der reichenauischen Grundherrschaft.

Prächtiger dreigeschossiger und gestreckter Fachwerkbau, bestehend aus dem ostseitigen Vielzweckhaus mit Wohn- und Ökonomieteil und einer zusätzlichen, ebenfalls geriegelten Stallscheune im Westen. Doppelfenster bzw. Fensterwagen (Südseite 1. Obergeschoss); Zugladen-Täfer in frühbarocker Manier ornamental bemalt; Feld zwischen den beiden Fensterwagen mit Darstellung der Iustitia. Nordseitig zweistöckige Laube. Kellereingang Ost mit Jahreszahl 1694 und zwei Renaissance-Schildern, darauf links ein ankerförmiges Hauszeichen, rechts zwei gekreuzte Schiffsstacheln, darüber Initialen "HC.A" (Hans Caspar Ammann) und "E.B" (Elisabeth Büglerin). Am westlichen, in Fachwerk errichteten Scheunenanbau nordseitig Kellerportal-Sturz mit Inschrift "18 SB (ABR) A 11" (Initialen für Sebastian Ammann und - in einem Herz eingeschlossen - Anna Barbara Ribi [?]).

Inneres des Hauptgebäudes: 1. Stock: Treppengeländer mit schlankgedrechselten Stäben; Balkendecke mit Grisaille-Rankenmalerei. Gerichtsstube (Südost): Rund 4x7 m grosses Gemach mit zweiteiligem Butzenscheiben-Fensterwagen. Wandtäfer mit intarsierter Sockelzone. An Decke und Täfer ursprüngliche, aus dem späten 17. Jh. stammende Maserierung. In den Hauptfeldern des Täfers gemalte alttestamentliche szenische Malerei. Die Bilder wurden wahrscheinlich alle von der gleichen Hand 1756 gemalt. Einige Partien sind übermalt. Zeitlich und stilistisch stehen die Malereien dem Werk von Franz Josef Stark nahe, wenngleich das Kolorit hier viel bunter ist.

1962, 1971, 1976, 1980, 1998, 2007 renoviert mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege.

Dokumentation: Amt für Denkmalpflege, Archiv (Dokumentationen), Budget-Berichte 1973, S. 59f., 1999, S. 53f. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S. 82. - Arnold Bosshard, Peter Funk, Alfons Raimann. Ermatingen und Triboltingen TG . Gesellschaft für schweizerische Kunstgeschichte. Bern, 1988, S. 14-17. - Schmid, August. Bürgerhaus in der Schweiz; Bd. 19. Zürich 1928, S. XLII, Tafel 66-68. - Debrunner, Albert. Literaturführer Thurgau. Frauenfeld 2008, S.49. - Abegg, Regine/Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 8: Rund um Kreuzlingen. Bern 2014, S. 139-143. - Bosshard Arnold / Funk Peter / Raimann Alfons. Ermatingen und Triboltingen TG. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1988, S. 14 - 16.
Brandkataster

                    
Weitere Fotos
Zusatzfoto 20/1-0125
Dateiname: 08_232_30.jpg
Fotoart: Zusatzfoto
Altes Passfoto 20/1-0125
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Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau