"Eindrückliche Baugruppe im Schlossstil des späten 16. Jh. Um 1200 gaben die Herren von Klingen ihre Stammburg Altenburg bei Märstetten preis und errichteten einen Neubau an jetziger Stelle. Nach Aussterben des berühmten Geschlechts 1395 in verschiedenen Händen. 1586 erwarb Junker Leonhard Zollikofer von St. Gallen das Schloss und stiftete zusammen mit zwei Brüdern ein Fideikommiss. Noch im gleichen Jahr vollständiger Neubau unter Leitung des Obervogtes Erhard Scherb und aufgrund der Disposition des Baumeisters Matthias Höbel aus Kempten; Mitwirkung des Wigoltinger (?) Zimmermeisters Wolfgang Fögeli. Rest. 1982-83 und in Etappen 1991ff. Zwei parallel nebeneinander gestellte Staffelgiebelhäuser mit schlanken Kaminen steigen in spätgotisch-kristalliner Schärfe hoch, die aber durch runde Ecktürme und Erker gemildert erscheint. Die nur mehr spielerisch gedachte Bewehrung ist 1812 bis auf Hüfthöhe abgetragen worden. Im Gegensatz zum weitgehend bewahrten Äusseren räumte man das Schlossinnere in der 1. Hälfte 19. Jh. vollständig aus; erst seit 1864 allmähliche Neueinrichtung durch Zu- und Rückkäufe Zollikoferscher Familienaltertümer, speziell aus St. Gallen. Die äusserst kostbare Ausstattung zeigt neben Bild- und Wappenscheiben des 16.-18. Jh. eine Sammlung von Ahnenporträts, hervorragende bemalte Zürcher, Winterthurer und Steckborner Öfen sowie Spitzenwerke ornamentaler Bildteppichkunst der Renaissance und des Barock".
Dendrochronologische Datierung: Erste Bauphase 1586/87, Lastenaufzug Zwerchgiebel 1620/21, östliches Nebengebäude 1777/78.
Zwischen 1966-2001 diverse Restaurierungen mit Beiträgen der Denkmalpflege.
Dokumentation: Zollikofer, Traugott und Fiechter-Zollikofer, Ernst. Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen 1925. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S. 247 (Zitat). - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Frauenfeld 1992, S. 36-38. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau. 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Amt für Denkmalpflege, Fotoarchiv, Budget-Berichte 1986, S. 86ff., 2000, S. 115f. - Früh, Margrit. Steckborner Kachelöfen des 18. Jahrhunderts. Frauenfeld 2005, S. 287. - Bellwald, Ueli. Winterthurer Kachelöfen. Bern 1980, S. 254/270 Nr. 43/70. - Bentele-Baumann, Doris. Altenklingen. Repräsentanz von Adligen, Rittern und Kaufleuten. In: Vom Bodensee nach Bischofszell. Alltag und Wirtschaft im 15. Jahrhundert. Hg. Volkart, Silvia. Reihe, Der Thurgau im späten Mittelalter, Bd. 2. Zürich 2015, S. 55-60. - Hux, Angelus. Sie schickten Frauenfeld in alle Welt. Die Fotografen und Kartenverleger Carl und Gottwalt Walder. Frauenfeld 2018, S. 172. - Menolfi, Ernest. Bürglen. Geschichte eines thurgauischen Dorfes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zürich 1996. S. 61. - Zurbuchen, Fritz. Sonnenuhren im Thurgau. Frauenfeld/Gachnang 2020, S. 7. - Oase im Alltag. Gärten und Freiräume im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 22. Basel 2020, S. 170-171. - Dendrochronologischer Bericht vom 24.11.2021. Amt für Archäologie des Kantons Thurgau. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
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