Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Wigoltingen
Ortsgemeinde 1970 Engwang
Siedlung Altenklingen
Flurnamengebiet Altenklingen
Namenbuch Meisehus, Altechlinge, Torggel, Räbhuus, Güetli, Hirschepark
Strasse Altenklingen
Assek-Nr. 71/2-0452
Parzelle 2310
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Objektbezogene Spezialbauzone, Zone archaeologischer Funde, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Baugruppe 0.1 (A-Baugruppe), Einzelelement 0.1.1 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar
Koord. Ost 2723278 Koord. Nord 1273682
Heutige Nutzung Schloss Altenklingen
Ursp. Nutzung
Gebäudename Schloss Altenklingen
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2006
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1983
Passfoto
Passfoto 71/2-0452

Dateiname: 06_dg_0003_wigo.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS A-Objekt 27.11.2009
Gemeinde Zonenplan 19.07.2002
Bund Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) Dienstbarkeit 26.10.1995
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
"Eindrückliche Baugruppe im Schlossstil des späten 16. Jh. Um 1200 gaben die Herren von Klingen ihre Stammburg Altenburg bei Märstetten preis und errichteten einen Neubau an jetziger Stelle. Nach Aussterben des berühmten Geschlechts 1395 in verschiedenen Händen. 1586 erwarb Junker Leonhard Zollikofer von St. Gallen das Schloss und stiftete zusammen mit zwei Brüdern ein Fideikommiss. Noch im gleichen Jahr vollständiger Neubau unter Leitung des Obervogtes Erhard Scherb und aufgrund der Disposition des Baumeisters Matthias Höbel aus Kempten; Mitwirkung des Wigoltinger (?) Zimmermeisters Wolfgang Fögeli. Rest. 1982-83 und in Etappen 1991ff. Zwei parallel nebeneinander gestellte Staffelgiebelhäuser mit schlanken Kaminen steigen in spätgotisch-kristalliner Schärfe hoch, die aber durch runde Ecktürme und Erker gemildert erscheint. Die nur mehr spielerisch gedachte Bewehrung ist 1812 bis auf Hüfthöhe abgetragen worden. Im Gegensatz zum weitgehend bewahrten Äusseren räumte man das Schlossinnere in der 1. Hälfte 19. Jh. vollständig aus; erst seit 1864 allmähliche Neueinrichtung durch Zu- und Rückkäufe Zollikoferscher Familienaltertümer, speziell aus St. Gallen. Die äusserst kostbare Ausstattung zeigt neben Bild- und Wappenscheiben des 16.-18. Jh. eine Sammlung von Ahnenporträts, hervorragende bemalte Zürcher, Winterthurer und Steckborner Öfen sowie Spitzenwerke ornamentaler Bildteppichkunst der Renaissance und des Barock".

Dendrochronologische Datierung: Erste Bauphase 1586/87, Lastenaufzug Zwerchgiebel 1620/21, östliches Nebengebäude 1777/78.

Zwischen 1966-2001 diverse Restaurierungen mit Beiträgen der Denkmalpflege.

Dokumentation: Zollikofer, Traugott und Fiechter-Zollikofer, Ernst. Altenklingen. Zollikofer'sches Familien-Fideikommiss. St. Gallen 1925. - Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S. 247 (Zitat). - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Frauenfeld 1992, S. 36-38. - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau. 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Amt für Denkmalpflege, Fotoarchiv, Budget-Berichte 1986, S. 86ff., 2000, S. 115f. - Früh, Margrit. Steckborner Kachelöfen des 18. Jahrhunderts. Frauenfeld 2005, S. 287. - Bellwald, Ueli. Winterthurer Kachelöfen. Bern 1980, S. 254/270 Nr. 43/70. - Bentele-Baumann, Doris. Altenklingen. Repräsentanz von Adligen, Rittern und Kaufleuten. In: Vom Bodensee nach Bischofszell. Alltag und Wirtschaft im 15. Jahrhundert. Hg. Volkart, Silvia. Reihe, Der Thurgau im späten Mittelalter, Bd. 2. Zürich 2015, S. 55-60. - Hux, Angelus. Sie schickten Frauenfeld in alle Welt. Die Fotografen und Kartenverleger Carl und Gottwalt Walder. Frauenfeld 2018, S. 172. - Menolfi, Ernest. Bürglen. Geschichte eines thurgauischen Dorfes vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zürich 1996. S. 61. - Zurbuchen, Fritz. Sonnenuhren im Thurgau. Frauenfeld/Gachnang 2020, S. 7. - Oase im Alltag. Gärten und Freiräume im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 22. Basel 2020, S. 170-171. - Dendrochronologischer Bericht vom 24.11.2021. Amt für Archäologie des Kantons Thurgau. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
Brandkataster
                Band/Nr.     Eigentümer (Wechsel)                 Mutation  Wert            Hinweise                             
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1808/192     Zollikofer Familie; das grosse       1808      fl.     4’000   ein Schlossgebäude; Stein            
             Schloss                                                                                             
1898/247     Zollikofer’sche Familie              1898      Fr.    60’000   grosses Schloss; [Keine Angaben]     
freistehend                                                                                                      
1908/429     Zollikofer Familie                   1908      Fr.    75’000   grosses Schloss; 1M                  
angeb. an                                                                                                        
Nr. 428 o.B.                                                                                                     
1924/452     Zollikofer Familie                   9124      Fr.   100’000   grosses Schloss; 1M                  
angeb. an                                                                                                        
Nr. 451 o.B.                                                                                                     
1947/452     Zollikofer Fam.                      1960      Fr.   418’000   grosses Schloss; 1M                  
angebaut an                                                                                                      
Nr. 451 ohne                                                                [Laut KK. Angebaut an Nr. 461 aber   
B.                                                                          offensichtlich ein Fehler]           
                                                  1962      Fr.   799’000                                        
                                                  1965      Fr.   967’000                                        


[1814/16 fand eine grosse Nummern Verschiebung statt. Ursprünglich war das Schloss unter den 230-er Nummern wurde aber dann auf die 190-er Nummern verschoben.]
            
Weitere Fotos
Zusatzfoto 71/2-0452
Dateiname: 06_279_08.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Zusatzfoto 71/2-0451
Dateiname: 06_279_25.jpg; Fotoart: Zusatzfoto
Altes Passfoto 71/2-000+
Dateiname: schloss.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau