Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Dozwil
Ortsgemeinde 1970 Dozwil
Siedlung Dozwil
Flurnamengebiet Dozwil
Namenbuch Usserdorf, Schmitte, Tootswil
Strasse Uttwilerstrasse 9
Assek-Nr. 17/0-0045
Parzelle 30
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Gestaltungsplan, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2741698 Koord. Nord 1271363
Heutige Nutzung Sekundarschulhaus
Ursp. Nutzung
Gebäudename
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung wertvoll, Ordentliche Revision 2004
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1976
Passfoto
Passfoto 17/0-0045

Dateiname: 03_200_22.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte 04.12.2002
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Schulhaus. 1907 Einweihung. Architektur: Brenner und Stutz.

Massiger, zweigeschossiger Kreuzgiebelbau, in dem die strengen wohnhygienischen Postulate im Schulhausbau der Jahrhundertwende in einer guten architektonischen Leistung mit der zeitgenössischen Vorliebe für die malerische Wirkung verschiedener Bauformen verbunden werden. Der zweigeschossige Unterbau ist regelmässig befenstert, wobei diese Regelmässigkeit in reizvollem Kontrast zu der betont unregelmässigen Schichtung und Abtreppung der Steinquader in der Sockelzone und in der Fenstergewandung steht. Der zweistöckige Giebelaufbau ist gegenüber dem Unterbau achsial verschoben und nimmt mit dem starken Vorkrag des oberen Giebelfeldes, mit dem steilen Krüppelwalmdach und mit dem Fensterwagen unter der Traufe des Krüppelwalmschildes Formen des mittelalterlichen deutschen Fachwerkbaus auf. Ein polygonaler Erker mit mehrfach geschweifter Haube über der von Rundbogen geöffneten Vorhalle gehört ebenfalls zum Bild dieser sehr kombinationsfreudigen Architektur. Bemerkenswert ist die malerische Kontrastierung der verschiedenen Materialien und Bauformen: Weiss der getünchten Wände, Grau der Sandsteine, Rot der Fachwerkteile.

Insgesamt ein beachtenswerter Schulhausbau, der am östlichen Ortseingang von Dozwil einen eigenwilligen Akzent setzt.

Zeitgenössische Urteile aus der Bodensee-Zeitung: 'In vornehmer Einfachheit, ohne barockes Schnörkelwerk, in bewusst stolzer Linienführung, in glücklich getroffener Harmonie von Ober- und Unterbau präsentiert sich das umfangreiche Gebäude von allen Seiten höchst vorteilhaft, massig und wuchtig, ein vornehm altdeutsches Herrenhaus' (7. September 1907).'Eine wohlige Vornehmheit, die gleichwohl sich nicht ins Luxeriöse versteigt, macht sich im Innern geltend, sowohl in den Lehrsälen wie auch in den Lehrerwohnungen. Die Schulhygiene wurde hier glänzend berücksichtigt' (12. September 1907).

Dokumentation: Kulturschätze im Thurgau entdecken und erleben. Bearbeitet von Cornelia Stäheli. Fotos von Rolf A. Stähli. Frauenfeld 2003, S.76. - Wepfer, Hans-Ulrich. Postkartenschöner Thurgau. Frauenfeld 1981, S. 27. - Güntert, Gabriela. Sie bauten den Thurgau: Die Architekten Brenner. Denkmalpflege im Thurgau 6. Frauenfeld 2004. Nr. 231. - Die Alte Thurbrücke von Bischofszell und ihre Instandsetzung 1999-2006. Denkmalpflege im Thurgau 9. Frauenfeld 2007. S. 102-103. - Debrunner, Albert. Literaturführer Thurgau. Frauenfeld 2008, S.91. - Bauen im Thurgau. Architekturlandschaft des 20. Jahrhunderts. Hrsg. vom Hochbauamt des Kantons Thurgau, Sulgen/Zürich 2003. S. 14/15. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Bauernhausforschung im Kanton Thurgau. Grundlagenkartei. Verfasst von Erika Tanner, ca. 1986-98 (Amt für Denkmalpflege); mit weiterführenden Angaben. - Kleine Welt und grosse Welt um ein Thurgauer Dorfschulhause. Ein Lesebuch zu 100 Jahre Schulhaus Dozwil (1907-2027). Hg. Edition Frohsinn. Uttwil 2007. - Einweihung der Schulanlagen Dozwil 1996. Festschrift. Dozwil 1996 - Hänzi, Ernst. 100 Jahre Sekundarschule Dozwil. Gedenkschrift zur Jahrhundertfeier der Sekundarschule Dozwil. Dozwil 1946
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer(Uebernahme-Jahr)  Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1898/78      Schulgemeinde                1906       Fr.    58'000   Schulhaus
                                                                     7/8M, 1/8R
                                          1907       Fr.    85'000
1913/45      Schulgemeinde                1913       Fr.    85'000   Schulhaus
                                                                     7/8M, 1/8R
                                          1925       Fr.   120'000
1927/45      Schulgemeinde Dozwil         1927       Fr.   120'000   WH/Schulh.
                                                                     7/8M, 1/8R
1947/45      Schulgemeinde Dozwil         1927       Fr.   120'000   WH/Schulh.
                                                                     7/8M, 1/8R
                                          1948       Fr.   212'000
                                          1965       Fr.   335'000
Weitere Fotos
Altes Passfoto 17/0-0045
Dateiname: 75_1211_11.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau