Gemeinde | Bischofszell | ||
Ortsgemeinde 1970 | Bischofszell | ||
Siedlung | Bischofszell | ||
Flurnamengebiet | Altstadt | ||
Namenbuch | Spitool, Altstadt, Hirscheplatz, Schloss, Roosestogg, Räbstogg, Giil, Helzerhuus, Gruebplatz, Hoofplatz, Pelikaan, Bischofzäll, Verloores Loch | ||
Strasse | Marktgasse 7 | ||
Assek-Nr. | 13/0-0058 | ||
Parzelle | 149 |
Schutzziele |
Nutzungsplanung | Altstadtzone, Weitere Ueberlagerung, Zone archaeologischer Funde, Umgebungsschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt | ||
Ortsbildinventar nach ISOS | Gebiet 1 (A-Gebiet), Einzelelement 1.0.4 (Einzelelement), Einzelelement 1.0.7 (Schützenswertes Einzelelement) |
Koord. Ost | 2735729 | Koord. Nord | 1261890 |
Heutige Nutzung | Wohnhaus Schopf | ||
Ursp. Nutzung | |||
Gebäudename | Zum Weinstock/Rebstock | ||
Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
Aktuelle Einstufung | besonders wertvoll, Erstes Inventar | 2000 | |
Link zu den Einstufungskategorien |
Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
---|---|---|---|
Bund | Kulturgüterinventar KGS | A-Objekt | 27.11.2009 |
Gemeinde | Schutzplan Natur- und Kulturobjekte | 01.06.2005 | |
Bund | Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) | Dienstbarkeit | 19.04.1979 |
Grossvolumiger dreigeschossiger Verputzbau mit lukarnenbesetztem Mansarddach (schöner liegender Dachstuhl, unausgebaut) und getreppten Giebelschilden; südseitig mit dem wesentlich niedrigeren Gebäude Marktgasse 5 zusammengebaut, nordseitig durch einen bescheidenen Mauerabschnitt mit dem Rathaus, Marktgasse 11, baulich verbunden. Symmetrisch gegliederte achtachsige Gassenfront unter zentralem Quergiebel, der die mittleren zwei Fensterachsen zusammenfasst; Vergitterungen an den Erdgeschossfenstern (analog zum Haus Kirchgasse 5). Aufwendige, bis zur umfassenden Restaurierung 1976 unter dem Verputz verschwundene Fassadenmalereien (vgl. Knoepfli 1962, Abb. S. 277), die reichen, plastischen Bauschmuck vortäuschen sollen: Eckquaderung; über sämtlichen Fenstern und Portalen Sprenggiebel, deren Binnenfelder entweder mit Fruchtkörben, Vögeln oder Büsten ausgefüllt sind; diverse Wappen in den Fensterbrüstungsfeldern. Die beiden Rundbogenportale haben unterschiedlich profilierte, mit Messing- und Eisenbeschläg gezierte Holztüren (original nur jene des Hauses Nr. 9); ihre Rahmungen weisen korinthisch geprägte Pilaster mit Marmor imitierenden Schäften auf. Über den Scheiteln der Portaleinfassungen sitzt je eine rankenumspielte Hochovalkartusche, die einen in Relief gearbeiteten Wein- (Nr. 7) bzw. einen Rosenstock (Nr. 9) umschliesst. Schmucklose, eher unregelmässig befensterte nördliche Giebelflanke mit hoch angesetztem, rundbogigem Aufzugstor. Die gegen das Zitronengässchen blickende Hoffassade präsentiert annähernd fassadenbreite Balkone, ansonsten versteckt sie sich hinter den verschiedenen Nebengebäuden und der durchgehend hohen, ziegelgedeckten und torbesetzten Geländemauer. Reich ausgeschmücktes Gebäudeinneres, u.a. Wessobrunner Stuckaturen, charakteristische Balustertreppe, sowie die vollständig erhaltenen, in den 1880er Jahren von Anton Albert Libiszewski geschaffenen Ölpanneaux, welche die von Jean Beuttner 1845 im Weinstock gegründete Apotheke auskleiden (zu einem späteren Zeitpunkt soll dieser Raum einschliesslich 'Tapeten' ins Ortsmuseum übergeführt werden). Aus dem Haus Marktgasse 7 ins Ortsmuseum gelangte ferner ein 1745 datierter Steckborner Kachelofen von Heinrich Meyer; er hat einfarbige Füllkacheln und polychrom bemalte Lisenen mit Figuren aus der Antike. Das grosse Doppelwohnhaus besitzt insgesamt drei Keller, die über zwei gesonderte Treppenanlagen erschlossen sind; einen kleinen Nebenkeller beherbergt das Hofgebäude (ohne Assekuranznummer) bei Marktgasse 7. Der bemerkenswerte Südkeller des Hauses Nr. 7 zeigt hervorragend erhaltene Bausubstanz von 1744/45: Relativ niedriges, dreiteiliges Kreuzrippengewölbe und drei gassenwärts blickende Fensternischen; auf der Westseite ein horizontaler Schacht (Öffnung ca. 40 x 40 Zentimeter), der bis an die westliche Aussenseite des Gebäudes führt; tonnenüberwölbter Kellerhals mit Backsteinstufen; Gewölbeverputz neueren Datums; Lattenverschlag des 20. Jahrhunderts. Der Keller des Hofgebäudes hat ein flaches Tonnengewölbe und einen ostseitigen Kellerhals mit Spitzbogeneingang; Südmauer des Raumes möglicherweise älter. Der Südkeller des Hauses Nr. 9 liegt knapp hälftig auf dem Grundstück des Hauses Nr. 7 (hier macht sich die alte Parzellenaufteilung von vor dem Brand 1743 bemerkbar). Sein stichkappenbesetztes Gewölbe entstammt wahrscheinlich dem 18., die Bodenpflästerung dem 17. Jahrhundert; Westzugang. Den Nordkeller des Hauses Nr. 9 überfängt ein Kreuzrippengewölbe des 17./18. Jahrhunderts; Nord- und Ostwand - letztere mit Pietra-Rasa-Verputz - sind möglicherweise mittelalterlichen Ursprungs; Kellerhals zur Westfassade (17./18. Jh.). Beim Brand von 1743 (Grundriss von oder nach Grubenmann, Nr. 46, Südhälfte, und Nr. 47 für Marktgasse 7; Nr. 45 und Nr. 46, Nordhälfte, für Marktgasse 9) zerstört und 1744/45 - über den Grundrissen dreier Vorgängerbauten und durch die Gebrüder Grubenmann - als Kollektivbau neu errichtet. Die um 1760 angefertigte Stadtvedute (getuschte Zeichnung, vermutlich von Georg Wilhelm von Weissensee) bildet das Gebäude in heutiger Form ab. Die in die Nordwestecke des Hofes bei Haus Nr. 'sollte der anfängliche Spittel seyn'; vermutlich (Situation ungeklärt) wurde es vor 1915 abgebrochen und durch ein neues Waschhaus (Ass. 502, vgl. BK) ersetzt. Baujahr/-zeit: 1744/45 Bauherrschaft: Jakob Christoph Scherb, Arzt Architekt/Planer: Gebrüder Grubenmann Umbauten/Renov.: 1914: Um- und Ausbau (Nr. 9) 1926: Umbau (Nr. 7) 1974: Einbau eines Ateliers (Nr. 7) 1976: Renovation (Nr. 7) 1985: Renovation und Umbau, zweites Obergeschoss (Nr. 9) 1988: Renovation, Erd- und erstes Obergeschoss (Nr. 9) 1991: An- und Umbau Atelier ( Dokumentation: Killer, Josef: Die Werke der Baumeister Grubenmann. Basel 1985. S. 161-167. - Knoepfli, Albert. Der rote Hahn zu Bischofszell: Geschichte des grossen Brandes von 1743. Bischofszell 1943. S. 124. - Knoepfli, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 3: Der Bezirk Bischofszell. Basel 1962. S. 277-285. - Kunstführer durch die Schweiz. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 1. Wabern 1971. S. 644. - Knoepfli, Albert/Sendner-Rieger, Beatrice. Bischofszell. Basel 1994. S. 41. - Rüeger, Armin. Apotheke Bischofszell, 1845-1945. Bischofszell 1945. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1975, S. 67f., 1979, S. 62f., 1984, S. 89f., 1987, S. 138f., 1992, S. 61. - Bauernhausforschung im Kanton Thurgau. Grundlagenkartei. Verfasst von Erika Tanner, ca. 1986-98 (Amt für Denkmalpflege); mit weiterführenden Angaben. |
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Übernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise 1808/59 Bridler Johann Georg 1808 fl. 4'500 WH M . . . . . 1821/59 Bridler Johann Georg . . . . Lewerer Johann Jacob, . . . . B"cker (37) . . . . Wehrlin Johannes, . . . . B"cker (40) . . . . Beuttner Jean, . . . . Apotheker (46) . . . . . . . . 1851/58 Beuttner Jean, Apotheker 1851 Fr. 9'600 WH/Labo- . . . . ratorium M . . . . . 1862/58 Beuttner Jean, Apotheker 1862 Fr. 14'000 WH M . . 1874 Fr. 18'000 22a . . . . . 1877/58 Beuttner Jean 1877 Fr. 22'000 WH/Labo- . . . . ratorium M . von Muralt Leonhard (82) . . . . . . . . 1897/58 von Muralt Leo, Apotheker 1897 Fr. 35'000 WH/Apotheke . . . . M . . . . . 1911/58 von Muralt Leo 1911 Fr. 40'000 WH/Apotheke M . . . . incl. No.57a . Ruegger Armin (14) . . . . . . . . 1927/58 Rueger Armin 1927 Fr. 45'000 WH/Apotheke M . . . . . 1947/58 Rueger Armin 1947 Fr. 45'000 . . . 1951 Fr.117'000 . . Brügger Lucia (56) . . . . . 1965 Fr.197'000 WH/Apotheke . . . . 5/6 M 1/6 R . . . . . Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Übernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise 1911/502 von Muralt L.Wwe. 1915 Fr. 700 Waschhaus M . . . . Neubaute . . . . . 1927/502 von Muralt Leo, Erben 1927 Fr. 700 Waschhaus M . Rueger Armin (39) . . . . . . . . 1947/502 Rueger Armin 1947 Fr. 700 . . . 1951 Fr.2'500 . . Rueger Margareta (59) 1965 Fr.5'000 Waschhaus M