1627 durch Abt Placidus Brunschweiler von Fischingen als Statthalterei und Sommersitz erbautes Schloss an einnehmender Lage auf der Höhe des ehemaligen Bettwieser Rebhangs; Renovation 1757. Von 1645-1854 meist Wohnsitz des Pfarrers von Bettwiesen; seit der Aufhebung der Klöster in Privatbesitz; zwischen 1863 und 1902 unterhielt das Schloss ein Restaurant; heute landwirtschaftlicher Musterbetrieb.
Langgestreckter, zweigeschossiger Verputzbau mit nordwestseitig abgewalmtem Giebeldach und Quergiebel an der südwestlichen Trauffront; an den Schmalseiten fügen sich kurze Anbauten rechtwinklig an das Hauptgebäude. Der nordwestliche, dreiseitig geschlossene Flügel beherbergt die Kapelle, die der Jungfrau Maria, den Heiligen Katharina von Alexandrien, Sebastian und Rochus geweiht war; im Scheitelpunkt des Firstwinkels ein niedriger, vierseitiger Dachreiter mit Zwiebelhaube. Am hofseitigen Eingang in rundbogiger Nische die Darstellung der Hl.Katharina, darunter das Wappen des Erbauers Placidus Brunschweiler (1616-1672) und jenes des letzten Abtes Franz Fröhlicher (1836-1848). Im Innern des Schlossgebäudes würfelförmiger Kachelofen, 1807 von Salomon Spiller aus Elgg; Wappenschild des Abtes Augustin Bloch (1776-1815).
Dendrochronologische Datierung: 1521/22, 1523/24.
Dokumentation: Amt für Denkmalpflege, Fotoarchiv (Berkmüller-Zeichnung). Siehe Wängi, Künstler. - Dendrochronologischer Bericht vom 19.02.2001. Jahrringlabor Hofmann, Nürtingen. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Sie bauten den Thurgau: Die Architekten Brenner. Denkmalpflege im Thurgau 6. Frauenfeld 2004. S. 222-223. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 2000, S. 29f. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007, S. 94-95. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Coradi, Christian. Die Kapelle im Schloss Bettwiesen. In: Bundesamt für Kultur (Hg.). Der G.E. Boner-Fonds: Ein kulturelles Legat. Reihe
Denkmalpflege, 4. Bern 2006, S. 31-40.
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