1772-74 erbaut durch Franz Anton Bagnato. Bauherr: Bankier Daniel Labhart aus Paris. (Labhart-Wappen über dem Gurtgesimse und im flachen Dachgiebel). Restauriert 1975.
'Schlichtes barockes Palais von symmetrischer Anlage und blockhafter, elegant geschnittener Statur. Über gedrungenem Grundriss erheben sich drei Geschosse zu 5x5 Fensterachsen. Die Mittelachse der Längsseite (Ost-West) ist als Hauptachse breiter angelegt, das erste Obergeschoss durch hohe Fenster als piano nobile gekennzeichnet. Klar umrissenes Mansarddach mit seeseitigem Giebelfronton. Der Fassadenschmuck beschränkt sich auf gemalte Eckquaderverbände und geohrte Fenstereinfassungen, auf ein breites Stockgesimse über dem Erdgeschoss und auf die ausgewogen dekorierte Mittelachse. Diese hat ein von Pilastern gesäumtes Korbbogenportal mit verkröpftem Gebälk und reichlicher Steinhauerarbeit frühklassizistischer Prägung... Die doppelte Eichentür hat einen postamentierten Mittelpfeiler, einen aufgebogenen Kämpfer und ein holzvergittertes Oblicht...' (Kunstdenkmäler).
Im Innern imposante Balustertreppengeländer mit beschnitzten spätbarocken Antrittspfosten. Salons mit frühklassizistischen Stuckdecken aus der Bauzeit mit Portraitbüsten sowie Girlanden, Vögeln, Musikinstrumenten usw. Detaillierte Beschreibung siehe Literatur.
Intensiv genutzte Garten- und Parkumgebung, mit respektvoll und landschaftsverbunden angefügten Schulbauten des Historismus/Jugendstils (ab 1902 Landerziehungsheim). Das Schloss ist axial auf die Seestrasse ausgerichtet. An seiner Ostseite liegt eine 1794 errichtete Parkterrasse mit säulengestütztem Eckpavillon (Glarisegg 496z+).
2010 zurückhaltende Restaurierung des Salons im 1. Obergeschoss mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege.
Dokumentation: Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001. - Schmitt, Günter. Schlösser und Burgen am Bodensee. Band I Westteil. Biberach 1998. S. 420-433. - Das Bürgerhaus in der Schweiz, XIX. Band, Zürich 1928, Tafel 82-83. - Früh, Margrit. Steckborner Kachelöfen des 18. Jahrhunderts. Frauenfeld 2005. Nr. 11. - Debrunner, Albert. Literaturführer Thurgau. Frauenfeld 2008. S. 9ff. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1979, S. 92f. - Höher bauen im Thurgau. Ein Blick zurück für die Zukunft. Denkmalpflege im Thurgau 13. Frauenfeld 2011, S. 136. - Engelsing, Tobias / Reene, Anne-Katrin. Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 88-90. - Gutscher Daniel. Steckborn. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1977, S. 24. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
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