Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Steckborn
Ortsgemeinde 1970 Steckborn
Siedlung Glarisegg
Flurnamengebiet Glarisegg
Namenbuch Glarisegg, Glarisegg
Strasse Schloss Glarisegg 1
Assek-Nr. 59/4-0496
Parzelle 574
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das insgesamt von herausragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Objektbezogene Spezialbauzone, Gestaltungsplanpflicht, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Baugruppe 0.1 (A-Baugruppe), Einzelelement 0.1.1 (Schützenswertes Einzelelement), Einzelelement 0.1.2 (Hinweis)
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2714038 Koord. Nord 1279350
Heutige Nutzung Schloss
Ursp. Nutzung
Gebäudename Schloss Glarisegg
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2004
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1975
Passfoto
Passfoto 59/4-0496

Dateiname: 04_255_22.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan Natur- und Kulturobjekte geschützte Baute (besonders wertvoll) 25.03.2011
Bund Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) Dienstbarkeit 31.05.1977
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
1772-74 erbaut durch Franz Anton Bagnato. Bauherr: Bankier Daniel Labhart aus Paris. (Labhart-Wappen über dem Gurtgesimse und im flachen Dachgiebel). Restauriert 1975.

'Schlichtes barockes Palais von symmetrischer Anlage und blockhafter, elegant geschnittener Statur. Über gedrungenem Grundriss erheben sich drei Geschosse zu 5x5 Fensterachsen. Die Mittelachse der Längsseite (Ost-West) ist als Hauptachse breiter angelegt, das erste Obergeschoss durch hohe Fenster als piano nobile gekennzeichnet. Klar umrissenes Mansarddach mit seeseitigem Giebelfronton. Der Fassadenschmuck beschränkt sich auf gemalte Eckquaderverbände und geohrte Fenstereinfassungen, auf ein breites Stockgesimse über dem Erdgeschoss und auf die ausgewogen dekorierte Mittelachse. Diese hat ein von Pilastern gesäumtes Korbbogenportal mit verkröpftem Gebälk und reichlicher Steinhauerarbeit frühklassizistischer Prägung... Die doppelte Eichentür hat einen postamentierten Mittelpfeiler, einen aufgebogenen Kämpfer und ein holzvergittertes Oblicht...' (Kunstdenkmäler).

Im Innern imposante Balustertreppengeländer mit beschnitzten spätbarocken Antrittspfosten. Salons mit frühklassizistischen Stuckdecken aus der Bauzeit mit Portraitbüsten sowie Girlanden, Vögeln, Musikinstrumenten usw. Detaillierte Beschreibung siehe Literatur.

Intensiv genutzte Garten- und Parkumgebung, mit respektvoll und landschaftsverbunden angefügten Schulbauten des Historismus/Jugendstils (ab 1902 Landerziehungsheim). Das Schloss ist axial auf die Seestrasse ausgerichtet. An seiner Ostseite liegt eine 1794 errichtete Parkterrasse mit säulengestütztem Eckpavillon (Glarisegg 496z+).

2010 zurückhaltende Restaurierung des Salons im 1. Obergeschoss mit Beiträgen des Amtes für Denkmalpflege.

Dokumentation: Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001. - Schmitt, Günter. Schlösser und Burgen am Bodensee. Band I Westteil. Biberach 1998. S. 420-433. - Das Bürgerhaus in der Schweiz, XIX. Band, Zürich 1928, Tafel 82-83. - Früh, Margrit. Steckborner Kachelöfen des 18. Jahrhunderts. Frauenfeld 2005. Nr. 11. - Debrunner, Albert. Literaturführer Thurgau. Frauenfeld 2008. S. 9ff. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1979, S. 92f. - Höher bauen im Thurgau. Ein Blick zurück für die Zukunft. Denkmalpflege im Thurgau 13. Frauenfeld 2011, S. 136. - Engelsing, Tobias / Reene, Anne-Katrin. Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 88-90. - Gutscher Daniel. Steckborn. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1977, S. 24. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
Brandkataster
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise

1810/272a    Baron von Elbing             1810       fl.     7'000   Schloss
.            Fürst Schaumburg-Lippe       .          .               .
.            .                            .          .               .
1870/272a    Fürst Schaumburg-Lippe       1870       Fr.    15'000   Schloss
.            .                            .          .               .
1888/272     Fürst Schaumburg-Lippe       1878       Fr.    32'000   Schloss
.            .                            .          .               .
1898/323     Fürst Schaumburg-Lippe       1898       Fr.    45'000   Schloss
.            Beerchtold u.a.              1899       Fr.    32'000   .
.            Schw.Landeserziehungsheim    1902       Fr.    54'000   .
.            Zuberbühler Werner           1903       Fr.    74'000   .
.            .                            1907       Fr.   150'000   .
.            .                            .          .               .
1912/496     Zuberbühler Werner           1912       Fr.   150'000   Schloss
.            .                            .          .               .
1927/496     Zuberbühler Werner           1927       Fr.   170'000   Schloss
.            Dr. A. Wartenweiler          .          .               .
.            .                            .          .               .
1947/496     Dr. A. Wartenweiler          1947       Fr.   170'000   Schloss
.            .                            1949       Fr.   226'000   .
.            Schweiz. Landeserz-Heim      1957       Fr.   284'000   .
.            .                            1962       Fr.   451'000   .
.            Gymn. Glarisegg              1965       Fr.   537'000   .
Weitere Fotos
Dateiname: 75_0218_08.jpg; Fotoart: Altes Zusatzfoto
Dateiname: 75_0218_09.jpg; Fotoart: Altes Zusatzfoto
Altes Passfoto 59/4-0496
Dateiname: 75_0219_02.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau