Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Salenstein
Ortsgemeinde 1970 Salenstein
Siedlung Eugensberg
Flurnamengebiet Eugensberg
Namenbuch Eugensbärg, Hinderi Förli
Strasse Eugensberg 1
Assek-Nr. 53/3-0174
Parzelle 911
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Objektbezogene Spezialbauzone, Zone archaeologischer Funde, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS Baugruppe 0.1 (A-Baugruppe), Einzelelement 0.1.1 (Schützenswertes Einzelelement)
Daten Hinweisinventar
Koord. Ost 2720533 Koord. Nord 1280824
Heutige Nutzung Wohnhaus
Ursp. Nutzung Schloss
Gebäudename Schloss Eugensberg
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Einstufungsüberprüfung 2017
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1994
Passfoto
Passfoto 53/3-0174

Dateiname: 92_288_16.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS A-Objekt 27.11.2009
Gemeinde Zonenplan 14.07.2005
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Schloss Eugensberg, Kernbau 1819-21, 1916-18 historistisch erweitert und eingreifend verändert.

Dreiflügelige Anlage bestehend aus mittigem Hauptbau in klassizistischen Formen, der durch erdgeschossige historistische Flachdachtrakte mit südlich versetzten Walmdachbauten verbunden ist. Gross dimensionierter Hauptbau, dreigeschossiger Walmdachbau mit 7x3 Fensterachsen mit längsseitig übergiebelten Risaliten, nordseitig mit obergeschossigem Balkon über breitem Treppenpodest, südseitig mit umlaufender Balustrade am erdgeschossigen Terrassenvorbau. Genutetes Erdgeschoss durch Gurtgesims vom Obergeschoss geschieden, Fassaden durch Eckpilaster eingefasst, weit vorkragender Eingangsrisalit als Tempelfront ausgebildet mit kolossaler Pilasterordnung, Fensterverdachungen am Piano nobile sowie Thermenfenster zwischen stuckierten Rankevoluten im Giebel.
Inneres mit dichtem Bestand an qualitätvoller, historischer Ausstattung. (Begehung 2017)

Kastanienallee aus der Erbauungszeit führt von Osten durch ein zweiflügliges Schmiedeisenstor mit gemauerten Postamenten zur weiträumig mit Mauern und Thujahecken eingefriedeten Anlage, die in einen weitläufigen, englischen Park (System von Kieswegen, Terrasse mit Balusterbrüstung, Springbrunnen, Seerosenteich, Eiskeller, Waldweiher, Goldregenallee) eingebettet ist. Hauptgebäude steht mit seeseitig beherrschender Fassadenfront und bekiester Terrasse am unteren Rand eines gestuften Plateaus, die Dreiflügelanlage fasst einen mittigen Hof mit eingetieftem Rundbrunnen ein. Zwischen Schlossanlage und südlichem Monopteros Parterre mit modernem Schwimmbecken und monumentaler Treppe.

Das ehemals freistehende Hauptgebäude samt südlich versetzter Gärtnerei und Küche wurde auf einem zum Gutshof Sandegg gehörenden Gelände im Auftrag von Eugène de Beauharnais von einem namentlich unbekannten Architekten erbaut. Nach mehreren Eigentümerwechseln ab 1915 im Besitz von Hippolyt Saurer, der das Anwesen 1916-1918 durch die Zürcher Architekten Streiff und Schindler in historisierenden Formen durchgreifend erneuern, erweitern und den Park vergrössern liess. 1948 Verkauf an den Diakonieverband Ländli, der ein Ferien- und Erholungsheim einrichtete. 1990-2017 im Besitz von Rolf Erb, dessen Architekt Hermann Schmidt das Anwesen 1990-92 restaurierte und durch moderne Zutaten wie Schwimmbad und Freizeitareal ergänzte.

Das Gebäude zählt aufgrund seiner geschichtlichen und gestalterischen Eigenschaft, seiner hervorragenden Situation sowie der kunstvollen Ausstattung zu den bedeutendsten Bauten von Salenstein.

Dokumentation: Brandkataster Staatsarchiv TG. - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 224ff. - Erni, Peter/Raimann, Alfons. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001, S. 291-295. - Bärtschi, Hans-Peter. Industriekultur in der Ostschweiz und im Fürstentum Lichtenstein. Zürich 2012, S. 68. - Engelsing, Tobias/Reene, Anne-Katrin: Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 77-79. - Keller, Stefan/Stark, Barbara/Meile, Felicitas. Eine Landschaft erzählt. Bilder vom Bodensee aus der Sammlung Hans E. Rutishauser. Hg. Reinhart, Heinz. Sulgen 2013, S. 112. - Ginesta Immobilien AG. The discovery of royal living - Schloss Eugensberg. Küsnacht [um 2017]. - Oase im Alltag. Gärten und Freiräume im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 22. Basel 2020, S. 49-72, S. 75-84
Brandkataster
                Band/Nr.    Eigentümer (Wechsel)            Mutation    Wert          Hinweise             
------------------------------------------------------------------------------------------------
1808/77     Prinz Eugen Hr. Königl. Hoheit; 1819/21     fl.  10'000   Schloß; M;           
                                 Eügenberg                            ganz neü erbaut      
            von Riesow Herr                 1835                                           
[Folgender Band offiziell 1884, Einträge zu den einzelnen Gebäuden jedoch früher und       
in jeweils unterschiedlichen Jahren:]                                                      
1884/77a    von Reichenbach, Gräfin;        1872        Fr.  70'000   Schloß; 1M           
                                Eugensberg                                                 
                                            1893        Fr. 135'000                        
1899/92     von Reichenbach Amalie, Gräfin  1899        Fr. 135'000   Schloß samt dem durch 
                                                                      Glasgang damit       
                                                                      verbundenen             
                                                                      Küchengebäude; 1M    
            Saurer Hyp. (16)                1916        Fr. 330'000                        
                                            1916        Fr. 530'000                        
1919/117    Saurer-Hegner H.                1919        Fr. 530'000   Schloss/Wh; 1M       
                                            1924        Fr. 430'000                        
            Hyppolyt-Saurer-Stiftung                                                       
[Ab 1947 wahrscheinl. Teile des Schlosses (Nr. 175 und 176) separat versichert:]           
1947/174    Diakonieverband Ländli,         1959        Fr. 880'000   Schlossgebäude       
angebaut an                      Oberägeri                            (Pension); 1M        
Nr. 175 +                                                                                  
176 o.B.                                                                                   
                                            1965        Fr. 1'258'000                      
                                                                                           
                                                                                           
Angebaute Hausteile:                                                                       
                                                                                           
1808/78     Prinz Eugen Hr. Königl. Hoheit; 1823        fl.     800   Wohnung; M;          
                                 Eügenberg                            neü erbaut           
            von Riesow Herr                 1835                                           
[Wahrscheinl. ab 1884 entweder beim Schloss (77a) oder als Nebengebäude (78a, siehe unten; 
d.h. bis 1893, danach ebenfalls beim Schloss) versichert:]                                 
                                                                                           
1808/79     Prinz Eugen Hr. Königl. Hoheit; 1823        fl.     700   Wohnung; M;          
                                 Eügenberg                            neü erbaut           
            von Riesow Herr                 1835                                           
[Wahrscheinl. ab 1884 entweder beim Schloss (77a) oder als Nebengebäude (78a, siehe unten; 
d.h. bis 1893, danach ebenfalls beim Schloss) versichert:]                                 
                                                                                           
1884/78a    von Reichenbach, Gräfin;        1874        Fr.  14'000   Nebengebäude beim    
                                Eugensberg                            Schloß; 1M;          
                                                                      mit Glasgang         
                                            1893                      In No. 77a           
                                                                      inbegriffen          
[Ev. ab 1947 als Pförtnerhaus/Küche (Nr. 176) wieder separat versichert]                   
                                                                                           
[keine früheren Angaben:]                                                                  
1884/79a    von Reichenbach, Gräfin;        1874        Fr.   7'500   Gewächshaus; 1M      
                                Eugensberg                                                 
1899/92d    von Reichenbach Amalie, Gräfin  1899        Fr.   7'500   Gewächshaus; 1M      
            Saurer Hyp. (15) [sic!]                                                        
                                            1916                      zu No. 92            
            
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