Reformierte Kirche, erstmals 1247 erwähnt. Heutiger Bau anstelle eines zwischen 1265 und 1525 dem Kloster Töss angeschlossenen Vorgängerbaus errichtet und am 27.10.1695 geweiht; Westerweiterung um 1850, gleichzeitig vermutlich Abbruch des Aufbahrungshäuschens. Wesentliche Renovationen: 1863/64 (Fenster und Türen, neue Kirchenuhr), 1899/1906 (neues Dach), 1912 durch die Architekten Pfleghard und Häfeli, Zürich renoviert (Orgeleinbau, Innenmalereien), 1931 (Aussenrenovation) und 1987/88 (umfassende Restaurierung von Architekt P. Hartung, Kreuzlingen/Schaffhausen, technische Aufrüstung).
Langrechteckiger, giebelgedeckter Schiffkörper mit dreiseitig geschlossenem Ostchor; südseitig einverleibter, quadratgrundrisslicher Turmkörper mit im Gemäuer eingelassenem, 1556 und 1931 datiertem Stein bzw.Tafel sowie rechteckigem, 1696 von Hans Heinrich Pfau aufgemaltem Sonnenuhrfeld; auf dem Käsbissendach goldene Kugelbekrönung, Windpfeil und Wetterhahn; knapp firstniedrigerer Westvorbau; regelmässig angeordnete Rundbogenbefensterung, je ein grosses Ochsenauge an der Nord- und Südflanke; rundbogiges Westportal mit in neugotischem Stil profilierter und von halbrundem, gesprosstem Oberlicht begleiteter Eichentüre, darüber eine dreiteilige, durch Rechteckpilaster gegliederte Fenstergruppe und Vierpassöffnung; vier kleinere Nebeneingänge; an der südlichen Chorflanke ein Wandbrunnen mit der Jahrzahl 1922.
Ostseitig angegliedertes Friedhofareal; hüfthohe, teilweise alte Kirchhofmauer.
Dokumentation: Knoepfli, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 1: Der Bezirk Frauenfeld. Basel 1950, S.322-325. - Kunstführer durch die Schweiz. Hg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 1. Wabern 1971, S.627. - Wydler, Peter. Die Kirche zu Oberneunforn. Schrift zur Einweihung der renovierten Kirche am 4.9.1988. Oberneunforn 1988. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Güntert, Gabriela. Sie bauten den Thurgau: Die Architekten Brenner. Denkmalpflege im Thurgau 6. Frauenfeld 2004, Nr. 7. - Hux, Angelus/Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007, S. 360-361. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1991, S. 27f. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 159, 161, 163, 570, 600.
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