Am alten Pilgerweg nach Fischingen und Einsiedeln höchst malerisch auf einem Hügel gelegen. Anlage auf das 10. Jahrhundert zurückgehend, für das 11. bis 12. Jahrhundert romanischer Bau, wahrscheinlich mit Chorturm, nachgewiesen. Im 14. bis 16. Jahrhundert neue, polygonale Chorpartie. Nach Blitzschlag (1685) wiederum hergestellt, 1693 und 1727 von Johann und Jakob Grubenmann durch einen ausladenden Kuppelbau erweitert, für welchen wohl Caspar Mosbrugger die Anregungen vermittelt hat.
Renovation 1811 durch Johann Nenning, Einzug neuer Emporen. Erneuerungen 1919 und 1934. Rest. 1964-66.
Die gotische Anlage mit unabgesetztem Polygonchörlein ist nach Norden gerichtet und trägt einen zwiebelgekrönten Dachreiter; der nur leicht abgeflachte 8seitige Kuppelraum dringt weit ins Spreng und Hängewerk des Dachstuhls ein, welcher Kuppeldach und Laterne trägt. Süd- Portal unter bogengeöffnetem Vorzeichen. Klassizistisch stukkierte Chordecke. Hochaltar um 1693 mit Martinsrelief, Seitenaltäre des 18. Jahrhunderts, vielleicht aus Schloss Griessenberg stammend. Kanzel 1811-16. Gemälde der Hl. Karl Borromeo und Aloysius v. Gonzaga von Xaver Seiler 1816, kleine Votivbilder. Restaurierte kleine Orgel 1811 von Jos. Schmied aus Lommis.
Dokumentation: Knoepfli, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 2: Der Bezirk Münchwilen. Basel 1955. S. 280ff. - Kunstführer durch die Schweiz. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 1. Wabern 1971. S. 618. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1966, S. 3ff, 1967. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007, S. 362-363. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 570, 595, 600. - Hux, Angelus. Sie schickten Frauenfeld in alle Welt. Die Fotografen und Kartenverleger Carl und Gottwalt Walder. Frauenfeld 2018, S. 196. - Schildknecht, Benno. Die Kirchen von Dussnang und Oberwangen TG. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1987, S. 3-14.
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