Gemeinde | Bischofszell | ||
Ortsgemeinde 1970 | Bischofszell | ||
Siedlung | Bischofszell | ||
Flurnamengebiet | Altstadt | ||
Namenbuch | Spitool, Altstadt, Hirscheplatz, Schloss, Roosestogg, Räbstogg, Giil, Helzerhuus, Gruebplatz, Hoofplatz, Pelikaan, Bischofzäll, Verloores Loch | ||
Strasse | Kirchgasse 16.2 | ||
Assek-Nr. | 13/0-0232 | ||
Parzelle | 791 |
Schutzziele |
Nutzungsplanung | Altstadtzone, Weitere Ueberlagerung, Zone archaeologischer Funde, Umgebungsschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt | ||
Ortsbildinventar nach ISOS | Gebiet 1 (A-Gebiet), Einzelelement 1.0.2 (Schützenswertes Einzelelement) |
Koord. Ost | 2735656 | Koord. Nord | 1261930 |
Heutige Nutzung | Kapelle | ||
Ursp. Nutzung | |||
Gebäudename | St. Michael | ||
Schutzstatus | Schutz rechtskräftig | ||
Aktuelle Einstufung | besonders wertvoll, Erstes Inventar | 2000 | |
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Instanz | Verzeichnis | Eintrag | Datum |
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Bund | Kulturgüterinventar KGS | A-Objekt | 27.11.2009 |
Gemeinde | Schutzplan Natur- und Kulturobjekte | 01.06.2005 | |
Bund | Schutzliste Bundesamt für Kultur (BAK) | Dienstbarkeit | 17.11.1970 |
Das im Jahr 1469 um einen eingeschossigen Nordostchor und einen Südwestanbau erweiterte Sakralgebäude diente bis 1544 als Beinhaus und Allerseelenkapelle; seine Baukerne weisen ins 14./15. Jahrhundert zurück. Mit der Verlegung des städtischen Friedhofes ins Sandbänkligebiet verlor die Liegenschaft an Bedeutung; 1841 füllte man das Untergeschoss auf und senkte den oberen Boden ab; weitere Veränderungen erfolgten 1881-1891 und 1906. Wiederherstellung 1970-1973 durch Franz Bucher: Öffnung des Untergeschosses, Markieren der Karnernische, Quaderbemalung, Pultdach über dem Südwesteingang, neuer Dachreiter. Äusseres: Zierlicher, zweigeschossiger Giebeldachbau mit dreiseitig geschlossenem Nordostchor; schindelbeschirmter, mit Glocke ausgestatteter, vierkantiger Dachreiter unter ausladendem Spitzhelm, den Kugel und Kreuz bekrönen. Die kirchenwärts blickende Putzfassade weist nebst einer zugemauerten Rundbogenöffnung ein seitenständiges, ungleichseitiges Spitzbogenportal (Zugang zum unteren Geschoss) sowie drei in Form und Grösse unterschiedliche Fensteröffnungen auf. Die Kanten der fensterlosen Chorflanken sind mit gross aufgemalten Diamantquadern geschmückt; ein Gurtgesims markiert hier die Geschossteilung des Gebäudes. Schmuck- und fensterlose Nordwestfassade, der sich bis zum Bau des Hirschenschulhauses im Jahre 1858/59 das Farb- und Mangegebäude der ehemaligen Unteren Farb angliederte. Die Südwestfassade hat schöne Sandstein-Eckquader und zwei niedrig ansetzende Fenster; ein hochgelagertes, über eine moderne Freitreppe erreichbares Spitzbogenportal mit Pultdächlein gewährt den Eintritt in den oberen Sakralraum. Innenausstattung: Im oberen Kapellenbereich befindet sich eine spätgotische Wandmalerei (Heiligenszenen, Einzelfiguren); im Untergeschoss sind Fragmente eines Jüngsten Gerichtes erhalten. Ferner: Ölgemälde von Jakob Carl Stauder, datiert 1731; Gedächtnistafel für Anna Bridler-Falk, mit aufgemalter Kreuzabnahme von Ulrich Rysse; im oberen Raum der aus der Allerheiligenkapelle hierher versetzte Altar, der 1602 von Jakob Menne gestiftet wurde und ein Auferstehungsrelief zwischen zwei Konsolfiguren zeigt; Vesperbild-Relief von 1529/30, wahrscheinlich ein Werk von Ulrich Rysse; Tafeln eines Privataltars für Martin Gartenhauser, frühes 17. Jahrhundert; schliesslich vier von der 1863 abgetragenen Lettnerbrücke der Kirche stammende Leinwände mit Passionsszenen des Zugers Johann Brandenberg. Gepflästerte Nahumgebung. Dokumentation: Knoepfli, Albert. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 3: Der Bezirk Bischofszell. Basel 1962. S. 122/228-229. - Kunstführer durch die Schweiz. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Band 1. Wabern 1971. S. 643. - Knoepfli, Albert/Sendner-Rieger, Beatrice. Bischofszell. Basel 1994. S. 36-37. - Brandkataster Staatsarchiv TG. - Budget-Berichte 1979, S. 39-42. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007. S. 114-115. - Abegg, Regine. Chorherrenstift, Stadtkirche und Michaelskapelle. Glauben im Alltag. In: Vom Bodensee nach Bischofszell. Alltag und Wirtschaft im 15. Jahrhundert. Hg. Volkart, Silvia. Reihe, Der Thurgau im späten Mittelalter, Bd. 2. Zürich 2015, S. 175-176. - Masterarbeit Universität Zürich, Verfasserin: Iris Hutter. Kulturhistorisches Kleinod in Bischofszell: Die St. Michaelskapelle. 2016. - Menolfi, Ernest. Hauptwil-Gottshaus. Frauenfeld 2011, S. 62-63. - Hutter, Iris. Kulturhistorisches Kleinod in Bischofszell: die St. Michaelskapelle. In: AS Archäologie Schweiz. 2019, Nr. 1, 42. Jg., S. 16-23. - Bridler, Theodor. Aus dem alten Bischofszell. Bischofszell 1943, S. 4. - Knoepfli Albert. Bischofszell. Schweizerische Kunstführer. Hg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Basel 1975, S. 14-15. |
Kat.Jahr/Nr. Eigentümer (Uebernahme-Jahr) Bauperiode/Assekuranzwert/Hinweise 1808/263 Collegiat Stift 1808 fl. 500 Capelle M . . . . . 1821/263 Collegiat Stift . . . . . . . . 1851/232 Katholisches Kirchenamt 1851 Fr. 1'060 Kapelle M . . . . . 1862/232 Katholische Kirchenbau- 1862 Fr. 3'000 Kapelle M . fondverwaltung . . . . . . . . 1877/232 Katholisches Kirchenamt 1877 Fr. 3'000 Kapelle M . . . . . 1897/232 Katholische Kirchgemeinde 1897 Fr. 4'000 Kapelle M . . . . . 1911/232 Katholisches Kirchenamt 1911 Fr. 6'000 Kapelle M . . 1926 Fr.10'000 § 22 . . . . . 1927/232 Katholische Kirchgemeinde 1927 Fr.10'000 Kapelle M . . 1941 Fr.15'000 § 22a . . . . . 1947/232 Katholische Kirchgemeinde 1947 Fr.15'000 . . . 1951 Fr.21'000 . . . 1965 Fr.35'000 Kapelle M