Schloss Liebenfels. Nordwestlich von Lanzenneunforn, auf einer Geländenase gelegen. Turm des gleichnamigen Ortsadels Mitte 13. Jahrhunderts. Wohnbauten von 1488, 1513 und 1533 unter den Lanzen von Liebenfels, das Vorderschloss mit Treppengiebel und weitläufigen, durch komplizierte Treppen und Schächte miteinander verbundenen Kellergewölben, wahrscheinlich erst 1585 unter den Herren von Gemmingen dazugefügt. 1654-1838 Besitz des Klosters St. Urban. Vollständiger Umbau nach 1838; Wiederherstellung nach dem Brand von 1933.
Turm aus Feldsteinen gefügt; hier der vorkragende Fachwerkobergaden, den der Nord-Trakt bis ins 18. Jahrhundert beibehielt, schon anfangs 16. Jahrhundert durch Staffelgiebel ersetzt. Der Turmschaft mit Mauerstärken bis zu 2,5 Metern ist bis zu 7,6 Metern Höhe fensterlos. Im dritten Geschoss spätgotischer Kamin mit Wappen Liebenfels-Muntprat.
1992/93 mit Beiträgen der Denkmalpflege renoviert.
Dendrochronologische Datierung: 1298/99 - 1300/01, 1477-79, 1584
Dokumentation: Raimann, Alfons / Erni, Peter. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau. Band 6: Der Bezirk Steckborn. Bern 2001, S. 77-84. - Amt für Denkmalpflege, Budget-Berichte 1997, S. 61ff. - Dendrochronologischer Bericht vom 07.09.1988. Dendrolabor Heinz Egger, Ins. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Dendrochronologischer Bericht vom 12.06.1995. Laboratoire Romand de Dendrochronologie, Moudon. Archiv des Amtes für Denkmalpflege. - Müller, Ernst (Hg.). Der Thurgau in alten Ansichten. Druckgraphiken von 1500 bis um 1880. Frauenfeld 1992. Nr. 552f. - Engelsing, Tobias / Reene, Anne-Katrin. Schlösser am See. Burgen und Landsitze am westlichen Bodensee. Konstanz 2012, S. 92-94. - Favero, Romeo u. Raimann, Alfons. Wasserkraftanlagen im Kanton Thurgau. Teilinventar. Frauenfeld 2007, S. 36.
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