Kirche des Zisterzienserinnenklosters Tänikon. Gründung der Herren von Bichelsee, erstmals erwähnt 1247. Kernbau der heutige Kirche mit teilweise erhaltenem Dachstuhl von 1361/62, restauriert 2002. Auf der Nordseite Friedhofareal mit St. Anna-Kapelle. An der Südseite ursprünglich Kreuzgang von 1504-21, musste 1853 einem Strassenbau mitten durch die Klosteranlage weichen. Restbestände in der südseitigen Eingangshalle mit vier rekonstruierten Masswerkfenstern.
Die Kirche besitzt ein langgestrecktes, spätestens um 1362 erbautes, 1504 und 1664 umgebautes Schiff. Anbau des Altarhauses mit eingezogenem Polygonalchor um 1626. Vierkantiger, geschindelter Dachreiter mit Zwiebelkuppel auf dem rechtwinklig abzweigenden First des Ostflügels (Sakristei). Das rundbogig geöffnete Westportal und ein Krüppelwalm bestimmen die westliche Eingangsfront. Nordseite mit sieben hohe Rundbogenfenstern.
Inneres: 1829-31 in klassizistischem Sinne umgestaltet durch Johann Keusch. Im Schiff und Chor Flachtonnen- und halbes Klostergewölbe mit klassizistischem Stuck. Altäre und Kanzel in Stuckmarmor von Johann Josef Moosbrugger. Am Aurelienaltar (rechte Chorschulter) Altarblatt von 1667 mit Klostervedute. Auf der von Säulen getragenen Westempore zweiteilige Orgel von 1837-41. An der Nordwand Spätrenaissance-Epitaphe der Frau Anna von Beroldingen (1611) und des Hans Giel von Gielsberg (1624). In der Sakristei der Stein, auf dem 1152 der Hl. Bernhard von Clairvaux gepredigt haben soll.
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