Hinweisinventar Bauten

Daten Amtliche Vermessung
Gemeinde Aadorf
Ortsgemeinde 1970 Aadorf
Siedlung Aadorf
Flurnamengebiet Aadorf
Namenbuch Eerlimos, Winkel, Müli, im Wittewiilerwäg, Noothalde, Chirchplatz, Faaneburg, Wisetaalstrooss, Stücklete, Leiacker, Langfuri, Hegi, Chaible, Wälschdörfli, Widumhof, Chirchacker, Aadorf, Oodereff
Strasse Kirchplatz 4.1
Assek-Nr. 01/1-0339
Parzelle 149
Schutzziele
Schutzziele Eigenwert: Zu erhalten und zu pflegen ist die Substanz des Gebäudes, das im Äusseren von herausragender und im Inneren von überragender kulturhistorischer Bedeutung ist. Substanziell zu erhalten sind im Äusseren die für den Gesamtbau charakteristischen Konstruktions- und Gestaltungselemente. Substanziell zu erhalten sind im Inneren die historischen Oberflächen und Ausstattungselemente in ihrer Materialität und Formensprache. Denkmalgerechte Anpassungen sind möglich. Schutzumfang: Die Detaillierung des Schutzumfangs ist anhand eines konkreten Bau- oder Veräusserungsvorhabens mit dem Amt für Denkmalpflege sowie der Gemeinde zu definieren. Situationswert/Umgebung: Zu erhalten und zu pflegen ist die ortsbauliche Situation mit ihrer charakteristischen Umgebung, in welcher das wertvolle Objekt wirkt und wahrgenommen wird.
Nutzungsplanung und ISOS
Nutzungsplanung Ortsbildschutzzone, ÖREB-Kulturobjekt
Ortsbildinventar nach ISOS
Daten Hinweisinventar und IDEGO
Koord. Ost 2709969 Koord. Nord 1261075
Heutige Nutzung Katholische Kirche
Ursp. Nutzung
Gebäudename St. Alexander
Schutzstatus Schutz rechtskräftig
Aktuelle Einstufung besonders wertvoll, Ordentliche Revision 2003
Link zu den Einstufungskategorien
Erstes Inventar 1995
Passfoto
Passfoto 01/1-0339

Dateiname: 02_213_18.jpg

Inventar- und Schutzeinträge (ohne Gewähr auf Vollständigkeit)
Instanz Verzeichnis Eintrag Datum
Bund Kulturgüterinventar KGS B-Objekt 13.10.2021
Gemeinde Schutzplan Kulturobjekte 16.01.2004
Baugeschichte, Beschreibung, Dokumentation
Erhöht über dem Ortszentrum auf dem höchsten Punkt des Kirchhügels gelegener, neugotischer Kirchenbau, angefügt an den Turmschaft aus spätgotischer Zeit.

Baugeschichte: Der Paritätische Neubau wurde 1864/65 durch Johann Christoph Kunkler und Joachim Brenner als neugotisches Kirchenschiff an den alten, gotischen Turm von 1478 angefügt. Gestaltung in Anlehnung an die Kathedralgotik durch Spitzbogenfenster, Strebepfeiler, Masswerk und Kreuzblumen (vgl. Knoepfli-Festschrift, Abb. 78). Im Inneren neugotische Flügelaltäre und Kanzel aus der Müller-Werkstatt in Wil (ebendort, Abb. 79). Umbauten und Renovationen von 1935/36 und 1962/64 (Karl Zöllig) führten zur vollständigen Purifizierung aussen und innen, d.h. zur Entfernung aller neugotischen Stilmerkmale.

Heute präsentiert sich die Kirche innen wie aussen als sachlich-nüchtern: Geostetes, verputztes Langhaus unter Giebeldach; eingezogener Polygonchor; flach gedecktes Westportal; Turm an der Nordwestecke mit Kreuzdach und sechsseitigem Spitzhelm. Nordseitige Erweiterungen (Sakristei, Taufkapelle und Leichenhaustrakt). Inneres: Einschiffiger Raum mit schlichter Kassettendecke; erhöhter Chor und Westempore mit Orgel; an der Nord- und Südwand je vier schmale Rechteckfenster mit modernen Buntglasscheiben von Ferdinand Gehr. Friedhof nord- und ostseitig; grosser, asphaltierter Kirchhof mit Baumbestand.

Bemerkenswerte Position innerhalb des Ortsbildes. Die beiden Kirchtürme - dieser Turm und der Kirchturm der benachbarten reformierten Kirche - sind das Wahrzeichen für Aadorf; man sieht sie aus allen Himmelsrichtungen in wechselnder Stellung zueinander.

Dokumentation: Albert Knoepfli. Die Kunstdenkmäler des Kantons Thurgau I: Der Bezirk Frauenfeld. Basel 1950, S. 18-22. - Albert Knoepfli. Geschichte von Aadorf. Festschrift zum 1100-Jahr-Jubiläum. Aadorf/Frauenfeld 1987, S. 242-248. - Johann Nater. Geschichte von Aadorf und Umgebung. Frauenfeld 1898, S. 213-216, 741-747 - ICOMOS Liste historischer Gärten und Anlagen der Schweiz / Kanton Thurgau. 1997. Exemplar im Amt für Denkmalpflege, Frauenfeld. - Güntert, Gabriela. Sie bauten den Thurgau: Die Architekten Brenner. Denkmalpflege im Thurgau 6. Frauenfeld 2004. Nr. 33. - Hux, Angelus / Troehler, Alexander. KlangRäume. Kirchen und Orgeln im Thurgau. Frauenfeld 2007, S. 33-35. - Ducret, Madeleine et al. (Hg.). Schätze des Glaubens. Kostbarkeiten aus dem Besitz der thurgauischen Kirchgemeinden. Frauenfeld 1999, S. 225, 567, 598. - Licht- und Farbenzauber. Glasmalerei im Thurgau. Denkmalpflege im Thurgau 23. Basel 2022, S. 46-67, 184-186. - Keller, Sarah u. Kaufmann, Katrin. Die Glasmalereien vom Mittelalter bis 1930 im Kanton Thurgau. Corpus vitrearum, Schweiz Reihe Neuzeit, Bd. 8. Berlin 2022, S. 26-27, 41. - Brandkataster Staatsarchiv TG.
Brandkataster
Zur Baugeschichte 1864/65 etwas südlich des alten Gotteshauses (1515/16-1863) errichtete, paritätische Kirche (1959 den Katholiken abgetreten) unter Beibehaltung des alten Turmes von 1478. Diverse Wertvermehrungen zwischen 1925 und 1941. Grundlegende Umgestaltung 1962/65. Eigentümer: Paritätische Kirchgemeinde.
Weitere Fotos
Altes Passfoto 01/1-0339
Dateiname: 83_307_34.jpg; Fotoart: Altes Passfoto
Amt für Denkmalpflege des Kantons Thurgau